Mädchenliteratur als Teil der Gesamtliteratur eines Landes bildet gleichzeitig einen Teil des kulturellen Systems, dessen Charakteristika wiederum mit dem politischen und gesellschaftlichen System zusammenhängen. Diese Verbindung ausnutzend, kann man aus Analysen von Mädchenromanen viele Informationen über den jeweiligen gesellschaftlichen Hintergrund eines Landes gewinnen. Bei dieser Studie handelt es sich um eine landeskundlich orientierte, komparatistische Studie. Die Autorin setzt sich mit ausgewählten ostdeutschen, ungarischen und westdeutschen mädchenliterarischen Texten in ihrem jeweiligen historischen Kontext vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Zusammenbruch der osteuropäischen sozialistischen Regime (1989) auseinander. In dieser Arbeit wird Mädchenliteratur in Hinblick auf die historische, politische, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung gelesen, die in den einzelnen Ländern während dieser Zeit zu erfahren war. Hierbei nehmen jene Probleme einen wichtigen Platz ein, die mit dem Frauenbild und der Situation der Frau zusammenhängen.