Charlotte Nowak will die Sache am liebsten abbrechen: diese Fahrt auf einem Containerschiff nach Marokko. Niemand soll wissen, wo sie und ihre Freundinnen sich aufhalten. Die vier sind so verschieden, wie man mit sechzehn nur sein kann, sodass es auch mal kracht; und dann haben sie noch Antonia als blinden Passagier an Bord geschmuggelt. Aber Bea, die sie finden müssen, steckt in Schwierigkeiten und braucht Hilfe. Als das Schiff ablegt, wird Charlotte klar: Sie kann nicht mehr zurück und ist nun Teil dieses Schiffes, auf dem einiges nicht stimmt. Der unsympathische Kapitan und der wenig zimperliche Erste Offizier sind viel harter, als es im ohnehin robusten Seemannsleben üblich ist; beim Landgang in Le Havre wird Charlotte in seltsame Transaktionen verwickelt, und dann kommt eine Kiste auf das Schiff, für die die Freundinnen unerwartet Verantwortung übernehmen müssen. Vielleicht geht es hier um illegalen Handel und moderne Sklaverei, vielleicht auch um alte Mythen des Meeres.Auf jeden Fall müssen die fünf sich dem stellen.
Ein Abenteuer, das die grandiose Erzahlerin Kirsten Fuchs mit umwerfendem Sprachwitz schildert. Ein Roman über Freundschaft, die Freiheit und wer für sie den Preis zahlt.
Ein Abenteuer, das die grandiose Erzahlerin Kirsten Fuchs mit umwerfendem Sprachwitz schildert. Ein Roman über Freundschaft, die Freiheit und wer für sie den Preis zahlt.
Kirsten Fuchs versteht es, die Themen Freundschaft, Ehrlichkeit und Vertrauen, aber auch Unsicherheit, Konkurrenzkampf und Lügen in einen wunderbaren Roman übers Erwachsenwerden zu packen. taz 20211218
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensentin Elke Eckert empfiehlt den neuen Jugendroman der ehemaligen taz-Kolumnistin Kirsten Fuchs, die bereits den deutschen Jugendliteraturpreis und den Berliner Kindertheaterpreis gewonnen hat, wie Eckert erklärt. Die vier Mädchen, die sich im Vorgängerband angefreundet haben, begeben sich nun auf eine Schiffsreise nach Marokko, um ihrer Freundin zu helfen. Dabei entsteht, so Eckert, eine Art "Kammerspiel" auf dem Containerschiff, in dem die Mädchen vor allem den Umgang mit Lüge und Wahrheit lernen müssen. Die Kritikerin lobt die Züge eines Bildungsromans - thematisiert werden etwa die prekären Situationen der Familien der Seeleute - und Fuchs' bildreiche Sprache. Nur manches scheint ihr etwas unrealistisch. Trotzdem ein "wunderbarer" Roman übers Erwachsenwerden, findet sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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