Knieling nimmt Ergebnisse aktueller Männerstudien auf und fragt: Wie sehen Männer die Welt und sich selbst? Wofür setzen sie sich ein und was meiden sie tunlichst? Was gibt ihnen Sinn? Was halten Männer von Kirche und welchen Raum haben sie in ihr? Die Studien bieten spannende Einsichten und beschreiben erhebliche Veränderungen im letzten Jahrzehnt. Der Autor fragt, wo sich Männer und Kirche schon verstehen: z.B. bei Gottesdiensten im Grünen und Nachtwanderungen, Vater-Kind-Wochenenden und Motorradfahrergottesdiensten, Fußball, Männerstammtischen und Gesprächen über Gott und die Welt. Er fragt auch, wo sie sich nicht verstehen, aneinander vorbeileben und Vorbehalte pflegen.Dass die Kirchen- und Theologiegeschichte über weite Strecken von Männern dominiert wurde, heißt eben noch lange nicht, dass Themen und Einstellungen, Weltsichten und Lebensstile von Männern in Theologie und Kirche fest verwurzelt wären. Wie männer spezifische Fragestellungen dort stärker verankert werden könnten - und wie auch Frauen davon profitieren würden -, zeigt Knieling an den Themen Leistung und Erfolg, Familie, Beziehungen, Brüche; Macht und Einfluss. Er entwickelt in männerspezifischer Sicht eine Spiritualität zwischen Schöpfung und Kreuz, entfaltet die Bedeutung biblischer Männergeschichten und die Chancen und Herausforderungen kirchlicher Männerarbeit. Er entwickelt Kriterien für "männerkompatible" Gottesdienste und zeigt schließlich, wie männerspezifische Perspektiven wissenschaftliche Theologie und kirchliche Synodenarbeit bereichern würden.