Tom Sawyer und Huckleberry Finn, Goethe und Schiller, Ernie und Bert, Jonathan Franzen und David Foster Wallace - die Beziehung zum besten Freund ist etwas Besonderes im Leben eines Mannes. Wenn es glückt, verbringt man dieses Leben von klein auf miteinander, träumt vom Großwerden, vom Abhauen und noch von mehr: Bands zu gründen (oder Unternehmen), Frauen zu lieben, die Welt zu regieren - oder einfach mal wieder zusammen zelten zu gehen. Freunde helfen sich und stehen sich bei. Eine Freundschaft kann in Krisen die Rettung sein - oder selbst zur Krise werden, abkühlen, zerbrechen. Tobias Rüther erzählt von besten Freunden, von Richtern, Rockern und Matrosen, von Schriftstellern, Karate-Kids und Prinzen. Er beschreibt alte Rollen und neue Lebensmuster, pointiert, kulturhistorisch versiert und sehr persönlich. Nicht zuletzt geht es um die Chance eines ganz anderen Männertyps, jenseits von Patriarchen, Softies und Rivalen. Rüthers Buch ist eine hellsichtige Analyse unseres Zusammenlebens - und ermuntert zu einem der größten Abenteuer, das ein Mann erleben kann.
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Tobias Rüther redet in seinem neuen Buch keinem klischeebehafteten Bild von "Männlichkeit" das Wort, berichtet Maximilian Probst, er macht sich in "Männerfreundschaften" vielmehr auf die Suche nach der Varianz, indem er viele Beispiele gibt, Bücher und Songtexte interpretiert und mit Literaten und Soziologen spricht, fasst der Rezensent zusammen. Ein Erkenntnisgewinn kommt am Ende nicht dabei raus, verrät der Rezensent, die Auflösung, dass Freundschaft nicht geschlechtsspezifisch ist, sondern sich vor allem über das Reden und Teilen konstituiert, ist nichts Neues. Rüther will aber wohl auch hauptsächlich unterhalten, vermutet Probst, dazu fehlt dem Rezensenten aber ein wenig die Kontroverse. Wenn Männerfreundschaft schon in Freundschaft allgemein aufgelöst wird, hätte sich Probst wenigstens ein paar kritische Gedanken über diese allgemeine Freundschaft gewünscht, Beispiele für unglückliche oder verheerende Freundschaften, vielleicht gar über bekennende Einzelgänger.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.08.2013TOBIAS RÜTHER, Redakteur im Feuilleton dieser Zeitung, hat ein Buch über beste Freunde geschrieben: wie sie sich finden, was sie zusammenhält und auseinanderbringt, und warum man von Geschichten über beste Freunde nicht genug kriegen kann - egal, ob im Kino, in Büchern, Popsongs oder dem wahren Leben. Es sind Geschichten über Aufbruch und Scheitern, Träume, Konkurrenz und Erfolg, über Autos und natürlich auch über Frauen. Es geht einmal quer durch die Weltgeschichte, vom Alten Testament bis in die neuen Länder, von Montaigne bis "Tschick", Schriftsteller wie Jonathan Franzen kommen zu Wort, aber vor allem ganz normale Männer, die davon erzählen können, was es bedeutet, fünfundzwanzig, fünfzig Jahre lang befreundet zu sein: wie frei und autonom es macht, einen Freund zu haben. Und glücklich sowieso. (Tobias Rüther: "Männerfreundschaft". Ein Abenteuer. Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2013. 240 S., geb., 18,95 [Euro].)
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Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Tobias Rüther redet in seinem neuen Buch keinem klischeebehafteten Bild von "Männlichkeit" das Wort, berichtet Maximilian Probst, er macht sich in "Männerfreundschaften" vielmehr auf die Suche nach der Varianz, indem er viele Beispiele gibt, Bücher und Songtexte interpretiert und mit Literaten und Soziologen spricht, fasst der Rezensent zusammen. Ein Erkenntnisgewinn kommt am Ende nicht dabei raus, verrät der Rezensent, die Auflösung, dass Freundschaft nicht geschlechtsspezifisch ist, sondern sich vor allem über das Reden und Teilen konstituiert, ist nichts Neues. Rüther will aber wohl auch hauptsächlich unterhalten, vermutet Probst, dazu fehlt dem Rezensenten aber ein wenig die Kontroverse. Wenn Männerfreundschaft schon in Freundschaft allgemein aufgelöst wird, hätte sich Probst wenigstens ein paar kritische Gedanken über diese allgemeine Freundschaft gewünscht, Beispiele für unglückliche oder verheerende Freundschaften, vielleicht gar über bekennende Einzelgänger.
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