Der weitgereiste Fernhandeslkaufmann Philipp Gervinus hat dem launischen und herrschsüchtigen Bischof Ernst von Wettin eine Koppel edler Araberpferde versprochen und die Zeit drängt, liegt doch sein Schiff im Hamburger Hafen und wartet auf die Entladung, die durch diverse Zollfomalitäten verzögert
wird. Da Eile genoten ist, reist Gervinus nach Magdeburg und bittet seinen alten Freund, den Schöffen…mehrDer weitgereiste Fernhandeslkaufmann Philipp Gervinus hat dem launischen und herrschsüchtigen Bischof Ernst von Wettin eine Koppel edler Araberpferde versprochen und die Zeit drängt, liegt doch sein Schiff im Hamburger Hafen und wartet auf die Entladung, die durch diverse Zollfomalitäten verzögert wird. Da Eile genoten ist, reist Gervinus nach Magdeburg und bittet seinen alten Freund, den Schöffen Marcus Alemann mit Hilfe seiner Beziehungen zum Senator Jessen, für einen schnellen Tranport der Tiere zu sorgen. Scheinbar keine große Sache, doch dann treibt der Kapitän des Schiffes, scheinbar pockenkrank, tot im Hamburger Hafen und in Magdeburg wird ein Anschlag auf den Bischof verübt und Marcus Alemann als Täter beschuldigt, Gervinus verspricht Alemanns Frau, sich für ihren Mann einzusetzen, wenn die Pferde rechtzeitig eintreffen und nun ist Sohn Richard gefragt, der mit seiner Frau Regina in Hamburg weilt.
Also wirklich begeistern konnte das Buch mich nicht, der Krimifall war für mich doch recht vorhersehbar und der historische Hintergrund gleich Null, das Buch hätte in jeder beliebigen Zeit spielen können, während im Vorgänger "Weiberwirtschaft" noch die gelungene Charakterzeichnung dazu beigetragen hat, die Geschichte interessant zu machen, so bleiben die Figuren hier doch weitestgehend farblos und oberflächlich. Am meisten hat mich aber irritiert, daß das Buch in der Gegenwartsform geschrieben wurde, was ich bei einem historischen Roman als störend empfinde und gerade hier mit dem fehlenden historischen Hintergrund das Gefühl vermittelte, man würde eine in der Gegenwart spielende Geschichte lesen.
Der Krimifall war für mich weitestgehend vorhersehbar, mögliche Verdächtige waren eh nicht allzu viele vorhanden, von daher gab es auch keinerlei Spannung und die Geschichte plätscherte so vor sich hin.
Fazit: enttäuschend, da hätte ich wirklich mehr erwartet, vor allem bei einem historischen Krimi sollte wenigstens ansatzweise etwas zeitgemäße Atmosphäre herrschen, aber das sucht man hier vergeblich. Enttäuschend war auch die Charakterzeichnung, die immerhin im Vorgänger die Geschichte noch gerettet hat, hier wie der ganze Rest des Buches recht farblos, einzig der flüssige, etwas humorvolle Schreibstil hat mich das Buch zu Ende lesen lassen.