Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Philosophie - Sonstiges, Note: 1,3, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Veranstaltung: Die zeitgenössische Türkei, Sprache: Deutsch, Abstract: Innerhalb dieser Hausarbeit soll das Männlichkeitsbild Türkeistämmiger anhand der rockerähnlichen Gruppe Osmanen Germania näher untersucht werden. Um einen Vergleichsrahmen zu schaffen, wird zunächst die geschlechtsspezifische Erziehung in der türkischen Gesellschaft und der Stellenwert des Mannes innerhalb der Familien betrachtet. Daraufhin werde ich das Rockermilieu in Deutschland darstellen und im Anschluss die rockerähnliche Gruppe Osmanen Germania näher beschreiben. Hierzu werden neben öffentlichen Statements des "Clubs" auch einzelne Äußerungen der Mitglieder und Anhänger aufgeführt. Im nächsten Kapitel werden die Parallelen zwischen dem Männlichkeitsbild in der türkischen Gesellschaft und dem Männlichkeitsideal der Osmanen Germania aufgezeigt. Abschließend folgt ein dekonstruktiver Ansatz, bei dem Zuschreibungsmechanismen innerhalb der Gesellschaft näher untersucht werden sollen.Das mediale sowie politische Interesse gegenüber den Osmanen Germania, fügt sich in den gegenwärtigen gesellschaftlichen Diskurs zum Thema Migration ein, in dem die unterschiedliche Verkörperung und Wahrnehmung von Geschlecht verstärkt diskutiert wird. Bei den Osmanen Germania handelt es sich um eine rockerähnliche Gruppierung, welche 2015 von Türkeistämmigen gegründet wurde und aktuell innerhalb des deutschen Rockermilieus eine der am schnellsten wachsenden Gruppierungen ist. Die rockerähnliche Gruppe trat aufgrund gewalttätiger Auseinandersetzungen zu anderen Clubs, monetären Interessen im Rocker-Gewerbe und einer offen türkisch-nationalistischen gelebten Ideologie, bei der eine Nähe zur AKP vermutet wird, medial und politisch in Erscheinung. Die Osmanen Germania zeichnen sich wie Rockerclubs durch ein ausgeprägtes Gruppendenken, das Tragen einer Kutte sowie einer Hierarchie und der dazugehörenden Disziplin samt Regelwerk aus.Auffallend ist, dass zwischen den beschriebenen homogenisierenden Zuschreibungen des türkischen Männlichkeitsbildes und dem Habitus Türkeistämmiger innerhalb der Osmanen Germania homologe Verflechtungen zu verzeichnen sind. Diese Analogien lassen sich beispielsweise in dem Zusammenhalt, der Hierarchie und dem Ehrgefühl innerhalb des Kollektivs sowie der Gewaltausübung und der männlichen Geschlechtsidentität beobachten.
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