Die hier vorliegenden Märchen aus dem Tessin vertrauen mehr der lebenden Zunge als dem papierenen Wort, der Hauptteil der Sammlung besteht aus neueren Aufnahmen. Beeindruckend ist die Vielfalt dieser Volkserzählungen: Der Bogen spannt sich von Tier- und Zaubermärchen zu Legenden, Sagenhaftem, Schwänken, Schildbürgerstreichen und Kettenmärchen. Die ganz eigene Färbung dieser Geschichten liegt nicht so sehr in den Motiven, sondern im Raum, in den sie eingebettet sind, in den sozialen Verhältnissen, in der Weltanschauung der Märchenhelden. Sie widerspiegeln eine oft von Entbehrungen geprägte, bäuerliche Welt mit ihren Lebensgewohnheiten und Vorstellungen und bezaubern immer wieder durch ihre Frische und Lebhaftigkeit.
'Vor vielen, vielen Jahren lebte ein armer Fischer mit seiner Frau und seinen zwölf Kindern. Die waren alle Faulpelze und hatten keine Lust zu arbeiten.' - Was man sich da nicht alles erzählt hat, wenn die Zeit lang wurde in den Ställen, am Feuer, beim Maisschälen: Der Teufel wird von listigen Frauen hereingelegt, der Wolf vom Fuchs und der liebesbedürftige Pfarrer von Bäuerin und Bauer, die kein Geld für neue Kleider haben oder der Herrgott schaut bei Dörflern vorbei und prüft ihre Gastfreundschaft. Es sind Fabeln und Legenden nach klassischer Art, Märchen von Brüdern, faulen Mädchen, Zauberern und Räubern - darunter Variationen von bekannten wie Aschenputtel -, aber auch lustige Schwänke und Schildbürgergeschichten, die an den Decamerone erinnern.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
'Vor vielen, vielen Jahren lebte ein armer Fischer mit seiner Frau und seinen zwölf Kindern. Die waren alle Faulpelze und hatten keine Lust zu arbeiten.' - Was man sich da nicht alles erzählt hat, wenn die Zeit lang wurde in den Ställen, am Feuer, beim Maisschälen: Der Teufel wird von listigen Frauen hereingelegt, der Wolf vom Fuchs und der liebesbedürftige Pfarrer von Bäuerin und Bauer, die kein Geld für neue Kleider haben oder der Herrgott schaut bei Dörflern vorbei und prüft ihre Gastfreundschaft. Es sind Fabeln und Legenden nach klassischer Art, Märchen von Brüdern, faulen Mädchen, Zauberern und Räubern - darunter Variationen von bekannten wie Aschenputtel -, aber auch lustige Schwänke und Schildbürgergeschichten, die an den Decamerone erinnern.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Als Ethnologin habe Pia Todorovic Redaelli Tessiner Märchen seit 1978 gesammelt und nun mit einer "klugen" Einführung herausgegeben. Hier werden die 81 ausgewählten Märchen auch im Kontext des größeren norditalienischen Kulturraums gewürdigt, freut sich Rezensentin Alice Vollenweider und nennt den bäuerlichen Alltag und ein von Glaube und Aberglaube bestimmtes Leben als Charakteristika dieser Märchen. Bauern sprechen mit Tieren, Katzen werden zu Taufpaten, und stets gehe es derb und scherzhaft bei religiösen Würdenträgern wie dem Teufel oder den Pfarrern zu. Ihrer wichtigsten Erzählerin habe die Autorin ein ganzes Kapitel gewidmet, in dem sie auch die Erzählweise, Wortwahl und Gestik, "anschaulich" beschreibe. Ein Anhang von zwanzig Seiten stelle darüber hinaus eine vollständige Bibliografie zur Verfügung und enthalte eine Klassifizierung der Märchen von Hans-Jörg Uther nach formalen und inhaltlichen Verwandtschaften.
© Perlentaucher Medien GmbH
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