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Produktdetails
  • Verlag: DVA
  • Seitenzahl: 368
  • Abmessung: 195mm
  • Gewicht: 425g
  • ISBN-13: 9783421051653
  • ISBN-10: 3421051658
  • Artikelnr.: 23925136
  • Herstellerkennzeichnung
  • Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.02.1999

Deutschland

"Märkische Dichterlandschaften. Ein illustrierter Literaturführer durch die Mark Brandenburg", herausgegeben von Peter Walther. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1998. 368 Seiten, zahlreiche schwarzweiße Abbildungen. Gebunden, 39,80 Mark. ISBN 3-421-05165-8

Bei "Buckow" denken Literaturfreunde an Brecht, denn hier standen die benachbarten Sommerhäuser, die Brecht und Helene Weigel seit 1952 bewohnten, und hier entstand der berühmte Gedichtzyklus "Buckower Elegien". Kaum einer jedoch wird wissen, daß auch Egon Erwin Kisch vorübergehend in Buckow weilte, nämlich als Kurgast im Frühjahr 1927. Gewiß, das muß man nicht wissen, aber schön ist es doch, daß es nun für alle Zeiten in einem Buch aufgehoben ist. Dabei ist Buckow nur einer von mehr als zweihundert Orten, die der Literaturführer durch die Mark Brandenburg vorstellt. Man erfährt, wer in einem bestimmten Ort geboren wurde oder über längere Zeit wohnte, ja selbst kürzere Aufenthalte, wie im Falle Kischs, vermerkt das Nachschlagewerk penibel. Das Leben und Werk von über vierhundert Autoren läßt sich mit der Mark verknüpfen, darunter natürlich Heinrich von Kleist, Theodor Fontane, Bettina und Achim von Arnim, aber auch viele, deren Namen heute vergessen sind oder die allein von lokaler Bedeutung waren. Vor der Recherche-Leistung dieses Handbuchs kann man nur den Hut ziehen. Über das alphabetisch geordnete Ortslexikon hinaus, den Schwerpunkt des Buchs, bieten einige Essays von Günter Kunert, Christian Graf von Krockow, Adolf Endler, Sarah Kirsch und Günter de Bruyn Stimmungen, Eindrücke und durchaus persönlich gefärbte Bekenntnisse zur Mark. Der Anhang informiert über den brandenburgischen Literaturbetrieb der Gegenwart, nennt Museen und Literaturgedenkstätten im Land und bietet eine Auswahlbibliographie mit weiterführender Literatur. Dem Herausgeber Peter Walther gelingt darüber hinaus das Kunststück, auf achtzig Seiten eine ebenso informative wie lesbare Literaturgeschichte des Landes zu schreiben, wobei er aus guten Gründen die Literatur Berlins, aus weniger nachvollziehbaren Überlegungen heraus jedoch auch die östlich der Oder gelegenen Gebiete ausklammert. So kommt es, daß eine Autorin wie Christa Wolf, deren Roman "Kindheitsmuster" in ihrer Geburtsstadt Landsberg an der Warthe spielt - über viele Jahrhunderte eine zweifelsfrei märkische Stadt -, in diesem Führer nicht erwähnt wird. Freilich bleibt dieser politisch korrekte Verzicht nur ein kleiner Schönheitsfehler, der die sonstigen Vorzüge dieses Werks kaum beeinträchtigt. (mab)

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