Fred wächst in der sozialistischen Vorzeigestadt Eisenhüttenstadt auf. Sein Klassenlehrer, groß, stark, mit der Figur eines Hochleistungssportlers, macht mächtig Eindruck auf seinen schmächtigen Schüler, der um Anerkennung in seiner Klasse kämpft. Er träumt von Kuba, davon, beim Aufbau des sozialistischen Bruderlandes zu helfen. Doch seine Träume, seine Ziele, die Familie, alles gerät aus den Fugen, die kurze Euphorie des Herbstes 1989, schon bald erstickt in der brüderlichen Umarmung des Westens. Fred fühlt sich wie ein Fisch im Aquarium, aus dem man das Wasser abgelassen hat, obwohl seine Bewohner noch nicht auf Luftatmung umgestellt haben. Er beschließt einen Neuanfang, geht nach Köln. Dort lernt er Lisa kennen, ist beeindruckt von ihrem Pragmatismus, mit der sie die Dinge anpackt. Am Anfang läuft alles gut, doch bald erkennt er, dass ihm die Welt in Köln fremd ist: Lisas Eltern, die ihn beim ersten Treffen wie einen Schwarzafrikaner beäugen, die Firma, in der er ständig im Spannungsfeld zwischen seinem Chef und den Angestellten steht, die Ignoranz der Kollegen, als Wladimir entlassen wird. Die Nachricht über die Krebserkrankung seiner Mutter reißt ihn endgültig aus seinem neuen Zuhause heraus. Er geht nach Eisenhüttenstadt zurück. Auf der Zugfahrt lernt er die Politikstudentin Isabelle kennen. Er ist von Anfang an verliebt in sie, will sie unbedingt wiedersehen. Doch zuvor steht der Gang in seine Vergangenheit an. Seine Vorstellung von einer besseren Welt ist zu einem Staubkorn geschrumpft, unbedeutend geworden im geschichtlichen Universum. Er findet den Mut Isabelle anzurufen und wird in ihr politisches Arrangement verwickelt. Von ihr erfährt er auch, dass ihr Großonkel Karl beim Juniaufstand 1953 dabei war und wird Zeuge einer berührenden Geschichte. Isabelle und Fred heiraten, werden eine ganz normale Familie, im Neuen Deutschland. Sein Land behält er im Herzen, so wie seine gestorbene Mutter und Stanislav, als er noch stolz Stolz vor seiner Klasse stand.