Judith Rashleigh arbeitet für ein renommiertes Londoner Auktionshaus. Als ein gefälschtes Meisterwerk zur Versteigerung steht, hält sie das zunächst für ein Versehen. Doch kaum macht sie den Galeristen auf den Fehler aufmerksam, wird sie gefeuert. Und Judith beschließt, die Hintergründe des millionenschweren Kunstbetrugs aufzudecken, ohne dabei ihre wahre Identität preiszugeben. Ein riskantes Spiel, an dem sie immer mehr Gefallen findet - und zwar so sehr, dass Judith den Spieß umdreht und sich das nimmt, was ihr zusteht. Selbst wenn sie dafür über Leichen gehen muss.
Mit der weiblichen Antiheldin des Thrillers "Maestra" hat die Autorin L.S. Hilton eine rätselhafte und polarisierende Hauptfigur geschaffen
"Niemand fragt, wie James Bond über bestimmte Dinge fühlt. Warum sollte ein weiblicher Charakter anders sein? Warum kann keine Frau mit ihrem Körper tun, was sie will, ohne dass man ihre Emotionen diskutiert?" Das sagte die britische Autorin L.S. Hilton über ihre literarische Figur Judith Rashleigh unlängst in einem Interview. Man bemerkt gleich den leicht schnoddrigen Ton, den der neue Star der internationalen Thriller-Szene in die Antworten legt. Tatsächlich scheint die 40-Jährige mit der jungen Kunstexpertin aus dem Roman "Maestra" (Piper) eine weibliche Figur erschaffen zu haben, die polarisiert und die drängende Fragen aufwirft.
Die unscheinbare Angestellte wird zur Killerin
Wer ist diese Judith Rashleigh, die sich in Hiltons Psychothriller von einer zunächst unscheinbaren Angestellten eines Londoner Auktionshauses zu einer durchtriebenen Femme fatale mit psychopathischen Zügen wandelt, die in der Welt der Milliardäre und Glamourmarken ihren exponentiellen sexuellen Hunger und ihre innere Kälte und Härte dazu nutzt, eine angesagte Kunstmaklerin zu werden? Von Kritikern wurde Rashleigh bereits mit Anastasia Steele, der Heldin aus "Fifty Shades of Grey" verglichen, was selbst oberflächlich betrachtet kein guter Vergleich ist. Denn die Mittzwanzigerin Rashleigh ist alles andere als ein unschuldiges Mauerblümchen, das zunächst vor der Wucht ihrer ausgeprägten Sexualität zurückschreckt. Rashleigh liebt den Sex, den harten, ungezügelten Sex. Sie nimmt sich die Männer, die ihr gefallen. Und sie hat deswegen keine Gewissensbisse. Ganz im Gegenteil: Es ist ihre durch und durch unapologetische Art, die verstört. Und das betrifft nicht nur den Sex, sondern auch die kalkulierten Mittel, die sie einsetzt, um IT-Milliardäre oder sonstige Bonzen der Glitzer- und Glamourwelt um den Finger zu wickeln und um ihre Ziele zu erreichen. Die milliardenschwere Männerwelt, in der Rashleigh sich bewegt und die Frauen ebenso als Objekte begreift wie die sündhaft teuren Jachten, Autos und Perlweingetränke, wird von der Icherzählerin durchweg als abstoßend und widerwärtig dargestellt.
Die Kunst wurde für die junge Judith zur Flucht aus ihrem tristen Alltag
Hilton hat aber bereits betont, dass sie Rashleigh nicht als Extremfeministin verstanden wissen will, welche die brutalen Gesetze einer durchkapitalisierten Männerwelt dazu nutzt, sich ihren eigenen Weg zu erkämpfen. Was aber Rashleigh genau antreibt, was sie ist - darüber kann nach der Veröffentlichung des ersten von drei Bänden dieser Thriller-Trilogie nur spekuliert werden. Bis jetzt wissen wir, dass Rashleigh ein Emporkömmling aus Liverpool ist, der keine leichte Kindheit bzw. Jugend hatte - in einer Familie mit einerMutter, die dem Alkohol zuneigte. Die Kunst wurde für die junge Judith zur Fluchtaus einem tristen, kaputten Alltag. An einer Stelle im Buch erzählt sie: "Wenn ich früher die Schule geschwänzt hatte, war ich meistens mit dem Bus in die Stadt gefahren, zum Picton Reading Room in der Central Library oder zur Walker Art Gallery, denn diese stillen Räume atmeten für mich mehr als nur die Schönheit, die darin ausgestellt war. Sie waren - zivilisiert. Und Zivilisiertsein bedeutete, dass man sich mit den richtigen Dingen auskannte."
Judith: Nicht von Selbstmitleid getrieben, sondern von einer gärenden Wut ...
Allerdings ist bereits diese junge Judith nicht etwa von Selbstmitleid getrieben, sondern von einer gärenden Wut. Sie ist kein Opfer ihres eigenen Lebens, sondern eine Täterin, eine Selfmadefrau, die es an die Elite-Hochschule von Oxbridge schafft, wo sie ihren Abschluss macht, die bereits in jungen Jahren ihren Sextrieb hemmungslos auslebt und der es schließlich gelingt, bei einem renommierten Londoner Auktionshaus anzuheuern. Dort hat sie (noch) die Idee, dass sie es mit ihrem Talent, ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten nach oben schaffen kann, bis sie merkt, dass es auch ihrem Chef Rupert nicht wirklich um die Kunst geht, sondern darum, mit illegalen Geschäften Geld zu verdienen. An dieser Stelle nimmt die Wandlung Judiths ihren unheilvollen Lauf. Mit einem schwerreichen Stammgast des Klubs, in dem sie abends nebenher arbeitet, fliegt sie an die Französische Riviera. Sie beginnt sich das zu nehmen, was sie will - kalt berechnend und konsequent fokussiert. Die Maestra ist geboren ...
"Niemand fragt, wie James Bond über bestimmte Dinge fühlt. Warum sollte ein weiblicher Charakter anders sein? Warum kann keine Frau mit ihrem Körper tun, was sie will, ohne dass man ihre Emotionen diskutiert?" Das sagte die britische Autorin L.S. Hilton über ihre literarische Figur Judith Rashleigh unlängst in einem Interview. Man bemerkt gleich den leicht schnoddrigen Ton, den der neue Star der internationalen Thriller-Szene in die Antworten legt. Tatsächlich scheint die 40-Jährige mit der jungen Kunstexpertin aus dem Roman "Maestra" (Piper) eine weibliche Figur erschaffen zu haben, die polarisiert und die drängende Fragen aufwirft.
Die unscheinbare Angestellte wird zur Killerin
Wer ist diese Judith Rashleigh, die sich in Hiltons Psychothriller von einer zunächst unscheinbaren Angestellten eines Londoner Auktionshauses zu einer durchtriebenen Femme fatale mit psychopathischen Zügen wandelt, die in der Welt der Milliardäre und Glamourmarken ihren exponentiellen sexuellen Hunger und ihre innere Kälte und Härte dazu nutzt, eine angesagte Kunstmaklerin zu werden? Von Kritikern wurde Rashleigh bereits mit Anastasia Steele, der Heldin aus "Fifty Shades of Grey" verglichen, was selbst oberflächlich betrachtet kein guter Vergleich ist. Denn die Mittzwanzigerin Rashleigh ist alles andere als ein unschuldiges Mauerblümchen, das zunächst vor der Wucht ihrer ausgeprägten Sexualität zurückschreckt. Rashleigh liebt den Sex, den harten, ungezügelten Sex. Sie nimmt sich die Männer, die ihr gefallen. Und sie hat deswegen keine Gewissensbisse. Ganz im Gegenteil: Es ist ihre durch und durch unapologetische Art, die verstört. Und das betrifft nicht nur den Sex, sondern auch die kalkulierten Mittel, die sie einsetzt, um IT-Milliardäre oder sonstige Bonzen der Glitzer- und Glamourwelt um den Finger zu wickeln und um ihre Ziele zu erreichen. Die milliardenschwere Männerwelt, in der Rashleigh sich bewegt und die Frauen ebenso als Objekte begreift wie die sündhaft teuren Jachten, Autos und Perlweingetränke, wird von der Icherzählerin durchweg als abstoßend und widerwärtig dargestellt.
Die Kunst wurde für die junge Judith zur Flucht aus ihrem tristen Alltag
Hilton hat aber bereits betont, dass sie Rashleigh nicht als Extremfeministin verstanden wissen will, welche die brutalen Gesetze einer durchkapitalisierten Männerwelt dazu nutzt, sich ihren eigenen Weg zu erkämpfen. Was aber Rashleigh genau antreibt, was sie ist - darüber kann nach der Veröffentlichung des ersten von drei Bänden dieser Thriller-Trilogie nur spekuliert werden. Bis jetzt wissen wir, dass Rashleigh ein Emporkömmling aus Liverpool ist, der keine leichte Kindheit bzw. Jugend hatte - in einer Familie mit einerMutter, die dem Alkohol zuneigte. Die Kunst wurde für die junge Judith zur Fluchtaus einem tristen, kaputten Alltag. An einer Stelle im Buch erzählt sie: "Wenn ich früher die Schule geschwänzt hatte, war ich meistens mit dem Bus in die Stadt gefahren, zum Picton Reading Room in der Central Library oder zur Walker Art Gallery, denn diese stillen Räume atmeten für mich mehr als nur die Schönheit, die darin ausgestellt war. Sie waren - zivilisiert. Und Zivilisiertsein bedeutete, dass man sich mit den richtigen Dingen auskannte."
Judith: Nicht von Selbstmitleid getrieben, sondern von einer gärenden Wut ...
Allerdings ist bereits diese junge Judith nicht etwa von Selbstmitleid getrieben, sondern von einer gärenden Wut. Sie ist kein Opfer ihres eigenen Lebens, sondern eine Täterin, eine Selfmadefrau, die es an die Elite-Hochschule von Oxbridge schafft, wo sie ihren Abschluss macht, die bereits in jungen Jahren ihren Sextrieb hemmungslos auslebt und der es schließlich gelingt, bei einem renommierten Londoner Auktionshaus anzuheuern. Dort hat sie (noch) die Idee, dass sie es mit ihrem Talent, ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten nach oben schaffen kann, bis sie merkt, dass es auch ihrem Chef Rupert nicht wirklich um die Kunst geht, sondern darum, mit illegalen Geschäften Geld zu verdienen. An dieser Stelle nimmt die Wandlung Judiths ihren unheilvollen Lauf. Mit einem schwerreichen Stammgast des Klubs, in dem sie abends nebenher arbeitet, fliegt sie an die Französische Riviera. Sie beginnt sich das zu nehmen, was sie will - kalt berechnend und konsequent fokussiert. Die Maestra ist geboren ...