Wenn sich Frauen in der frühen Neuzeit vor Gerichten, ihren Nachbarschaften und Familien zu verantworten hatten, ging es immer wieder um Brotdiebstahl, -Fleischessünden- (Metz = Hure), nicht selten um Kindes- und Gattenmord. Die Autorin entdeckt eine Vielzahl von außergerichtlichen Mechanismen, damit denen abweichendes Verhalten geregelt wurde. Darüber hinaus zeigt sie, daß die Verfahrensweisen der Justiz in der Praxis oft differenzierter waren, als dies bislang angenommen wurde. Das spannende Buch ist voll von prallem Leben; es handelt nicht von -Fällen-, sondern von Menschen aus Fleisch und Blut.