Magie ist die rituelle Gefährtin der Religion. Mal ist sie eine ungeliebte, mal eine selbstverständliche Begleiterin. Dies gilt auch für die abendländische Magie, die unser magisches Verständnis bis in den Alltag prägte. Mal galt sie als Instrument der Mystik, mal war sie Ketzerei, je nachdem welchem Herrn sie diente. Jedenfalls bot sie Gelegenheit, sich auch abseits der gewohnten theologischen Pfade zu bewegen. So zog sie spirituelle Freigeister an, die Gott auf ihre Weise erkunden wollten.Diese Abhandlung zeigt die Entwicklung der Magie des Westens auf; erzählt, wie sie sich neben und mit den Religionen behauptete; berichtet von ihrer Blüte als Mutter der Naturwissenschaften in der Renaissance und erklärt ihren allmählichen Niedergang. Trotzdem blieb die Magie ein aktuelles Phänomen, weil sie unverändert eine psychische Dimension darstellt. Diese spiegelt sich in vielfältigen Ausformungen wider, seien es Schamanen, Hexenkonvente, magische Orden, Psychotherapien, Staatsrituale oder der ganz normale Aberglauben. Kennt man die Geschichte der Magie, versteht man ihre heutige Gestalt. Die Magie lebt jedoch nicht nur in diesen Spielarten fort, vielmehr entwickelt sich eine Anschauung, die die Magie als einen Weg der Kontemplation und Mystik versteht. Auch hiervon wird erzählt. In einer Nachbetrachtung wird darüber nachgedacht, auf welchem Grund sich in einer freien Gesellschaft Spiritualität und Gemeinsinn verbinden können.
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