Magie, das Beschwören übernatürlicher Kräfte und das Anrufen von Dämonen, entpuppt sich als ein Dauerbrenner der Geschichte. Keine Kultur auf der Welt, keine Epoche in der Geschichte, die nicht in dieser oder jener Weise auf magisches Handeln zurückgreift. Doch wo liegt die Faszination der Magie? Warum können noch heute "Zauberbücher" mit Rezepten zum Unsichtbar- oder Unverwundbar-Werden einen in ihren Bann schlagen, wenn sie doch - obwohl aberwitzig und verlockend - auch bei wiederholten Versuchen nie zu Ergebnissen führen und, wenn man genauer hinsieht, diese ja nicht einmal in Aussicht stellen? Eine passende Antwort auf diese Fragen zu finden ist nicht leicht, erweist sich doch "Magie" als ein breites Thema, das Menschen auf vielen Ebenen ansprechen und verzaubern kann.
Diese Begleitpublikation zur Ausstellung entspricht nicht dem üblichen Schema eines Ausstellungsführers. "Magie" soll in der Art einer "Kultur- und Ideengeschichte" dargestellt werden. Ausstellung und Publikation entstanden unter Federführung der Basler Papiermühle in einer interdisziplinären Arbeitsgruppe, in Zusammenarbeit mit der Universität Basel. Die Beiträge spiegeln die unterschiedlichen Perspektiven und Ansätze wider:
Die Wurzeln unserer Vorstellungen von Magie sind so alt wie die Menschheit selbst. Unterschiedliche Stränge magischer Kulturen, vor allem aus Mesopotamien und Altägypten, laufen in der Antike zusammen und bestimmen die Denkweise der Spätantike. Zahlreiche magische Symbole nehmen hier ihren Ursprung (Dr. Peter Tschudin, Riehen). Vorstellungen von Dämonen und Geistern gab es auch innerhalb der christlichen Kirche. Ganze Hierarchien von Wesen bewohnten die Sphären zwischen Himmel und Erde. Mittels Zeichen liess sich mit ihnen kommunizieren (Prof. Dr. Hans-Peter Mathys, Basel). Selbst in der jüdischen Kultur lassen sich magische Phänomene finden, vor allem in der Buchstabenmystik der Kabbala (Dr. Susanne Plietsch, Lörrach). Im Spätmittelalter und zu Beginn der Neuzeit fanden sich in der Gelehrtenwelt zahlreiche Ansätze, Magie und Alchemie im Sinne einer Wissenschaft zu betreiben. Mit Hilfe des magischen Zeichens glaubte man Naturkräfte des Kosmos und der Erde verbinden und einsetzen zu können (Maximilian Bergengruen, Basel). Ganz anders sah die Welt im - zumeist bäuerlichen - Alltag aus. Auch hier spielte Magie eine entscheidende Rolle, da die Menschen ihren Lebensraum von schadenbringenden Mächten durchdrungen sahen. Abwehrende Massnahmen und Schutzzauber gehörten zum Alltag (Dr. Anita Chmielewski-Hagius).
Aus der Furcht vor bösen Mächten wurde ein Wahn. Die Geschichte der Hexenverfolgung zeigt, welches Ausmass die Angst vor bösen Mächten und dem Pakt mit dem Teufel einnehmen konnte (Prof. Dr. Claudia Opitz, Basel). Daraus schlugen im 19. Jahrhundert zahlreiche Verleger Profit, indem sie zahlreiche "Zauberbücher" auf den Markt brachten. Diese versprachen Wahnwitziges, etwa eine "Mächtige Beschwörung der höllischen Geister", sollten aber vor allem den Leser zum Erschauern bringen (Stephan Bachter, Augsburg/München).
Dass die Angst vor magischen Einflüssen nicht ausgestorben ist, zeigen unzählige Beispiele der Gegenwart. Meist dient Magie als psychologisches Druckmittel anderen gegenüber oder schlichtweg dazu, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen (Prof. Dr. Georg Schmid, Greifensee).
Diese Begleitpublikation zur Ausstellung entspricht nicht dem üblichen Schema eines Ausstellungsführers. "Magie" soll in der Art einer "Kultur- und Ideengeschichte" dargestellt werden. Ausstellung und Publikation entstanden unter Federführung der Basler Papiermühle in einer interdisziplinären Arbeitsgruppe, in Zusammenarbeit mit der Universität Basel. Die Beiträge spiegeln die unterschiedlichen Perspektiven und Ansätze wider:
Die Wurzeln unserer Vorstellungen von Magie sind so alt wie die Menschheit selbst. Unterschiedliche Stränge magischer Kulturen, vor allem aus Mesopotamien und Altägypten, laufen in der Antike zusammen und bestimmen die Denkweise der Spätantike. Zahlreiche magische Symbole nehmen hier ihren Ursprung (Dr. Peter Tschudin, Riehen). Vorstellungen von Dämonen und Geistern gab es auch innerhalb der christlichen Kirche. Ganze Hierarchien von Wesen bewohnten die Sphären zwischen Himmel und Erde. Mittels Zeichen liess sich mit ihnen kommunizieren (Prof. Dr. Hans-Peter Mathys, Basel). Selbst in der jüdischen Kultur lassen sich magische Phänomene finden, vor allem in der Buchstabenmystik der Kabbala (Dr. Susanne Plietsch, Lörrach). Im Spätmittelalter und zu Beginn der Neuzeit fanden sich in der Gelehrtenwelt zahlreiche Ansätze, Magie und Alchemie im Sinne einer Wissenschaft zu betreiben. Mit Hilfe des magischen Zeichens glaubte man Naturkräfte des Kosmos und der Erde verbinden und einsetzen zu können (Maximilian Bergengruen, Basel). Ganz anders sah die Welt im - zumeist bäuerlichen - Alltag aus. Auch hier spielte Magie eine entscheidende Rolle, da die Menschen ihren Lebensraum von schadenbringenden Mächten durchdrungen sahen. Abwehrende Massnahmen und Schutzzauber gehörten zum Alltag (Dr. Anita Chmielewski-Hagius).
Aus der Furcht vor bösen Mächten wurde ein Wahn. Die Geschichte der Hexenverfolgung zeigt, welches Ausmass die Angst vor bösen Mächten und dem Pakt mit dem Teufel einnehmen konnte (Prof. Dr. Claudia Opitz, Basel). Daraus schlugen im 19. Jahrhundert zahlreiche Verleger Profit, indem sie zahlreiche "Zauberbücher" auf den Markt brachten. Diese versprachen Wahnwitziges, etwa eine "Mächtige Beschwörung der höllischen Geister", sollten aber vor allem den Leser zum Erschauern bringen (Stephan Bachter, Augsburg/München).
Dass die Angst vor magischen Einflüssen nicht ausgestorben ist, zeigen unzählige Beispiele der Gegenwart. Meist dient Magie als psychologisches Druckmittel anderen gegenüber oder schlichtweg dazu, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen (Prof. Dr. Georg Schmid, Greifensee).