"Erster Gedanke am Morgen: werde ich heute schreiben können (...) werde ich in die Feuerlilien Verfassung geraten, schreiben zu können. " Die Magischen Blätter dokumentieren das Schreibleben von Friederike Mayröcker, ihr ungeheuer produktives und vielseitiges "Zetteldasein". Seit 1984 versammeln sie die verstreut publizierten, kürzeren Prosatexte der Dichterin; Band VI präsentiert die in den Jahren 1999 bis 2005, zwischen dem Tod Ernst Jandls, der Auszeichnung mit dem Georg- Büchner-Preis und der Publikation des jüngsten großen Prosawerks entstandenen Texte.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Thomas Combrink hat in dem Band "Magische Blätter VI" von Friederike Mayröcker geblättert, der bereits verstreut publizierte Texte über Schreib- und Leseerfahrungen der Autorin, über für ihr eigenes Werk wichtige Komponisten, Künstler und Autoren, Reden zu unterschiedlichen Anlässen oder Hörspiele zusammenstellt. Beeindruckt stellt der Rezensent fest, dass die Autorin in ihren überwiegend kurzen Texten ständig "neue Gattungen" erfindet. Mayröckers Poetik scheint ihm in den einzelnen Beiträgen nicht explizit festgehalten, sondern durchzuscheinen. Dabei schreibe die Autorin auch über Kunst oder Literatur mit poetischen Mitteln und bemühe eine weit reichende Metaphorik, so Combrink fasziniert, der in dieser Textsammlung den gleichen literarischen Antrieb am Werk sieht, wie in Mayröckers rein literarischen Arbeiten.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH