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»Gedichte bestehen aus Worten. Aber nur wer mit ihnen bewusst und mit Kunst umgeht, ist in der Lage, sie so zu setzen, dass sich aus wenigen Worten ein Film entrollt, in dem jede Szene die vergehende Zeit spüren lässt. Ich kenne kaum einen Lyriker der jungen Generation, dem das so gut und so oft gelingt wie Lars Reyer.« Norbert HummeltLars Reyer führt seine Leser durch industrialisierte Landschaften. Über Schotterstraßen, vorbei am Elektro-Weidezaun, durch Treppenhäuser und in die Keller;die ausgehöhlten Räume der Ex-Industrie blühen vor uns auf, ein prächtiger Walduntergang. Es ist kein…mehr

Produktbeschreibung
»Gedichte bestehen aus Worten. Aber nur wer mit ihnen bewusst und mit Kunst umgeht, ist in der Lage, sie so zu setzen, dass sich aus wenigen Worten ein Film entrollt, in dem jede Szene die vergehende Zeit spüren lässt. Ich kenne kaum einen Lyriker der jungen Generation, dem das so gut und so oft gelingt wie Lars Reyer.« Norbert HummeltLars Reyer führt seine Leser durch industrialisierte Landschaften. Über Schotterstraßen, vorbei am Elektro-Weidezaun, durch Treppenhäuser und in die Keller;die ausgehöhlten Räume der Ex-Industrie blühen vor uns auf, ein prächtiger Walduntergang. Es ist kein Entkommen, keine Flucht möglich - wohin auch? Das Material, mit dem Reyer arbeitet, ist die Stahlwolle, der chromumflirrte Kopf der Silberdistel, er nimmt Schraubenzieher, -schlüssel und das Ansaugrohr zur Hand. Wir folgen ihm in eine Welt des Rausches, hören seine Tapes, bewundern seine Anlehnungen, wie zum Beispiel an Robert Gernhardt (Ich kann nicht in Terzinen schreiben und trinken seinen Schnaps aus Holunderbeeren, weiße(m) Klee.Am Ende gehen die Körper, sagt Lars Reyer, und er sagt auch: Junge komm nie wieder. Das glauben wir nicht.
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Autorenporträt
Lars Reyer, geboren 1977 in Werdau, Studium der Philosophie, Anglistik und Ethnologie in Münster. Danach Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sein Debüt Der lange Fußmarsch durch die Stadt bei Nacht erschien 2006 in der Lyrik Edition 2000; zudem veröffentlichte er Gedichte in zahlreichen Anthologien und Zeitschriften. 2013 erschien sein zweiter Gedichtband Magische Maschinen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.01.2014

Heimatverbunden

"Nein, wir werden nicht vermisst." Lars Reyers Gedichtband beginnt mit dieser nüchternen Feststellung. Und doch haben wir es mit einer Rückkehr zu tun. 1977 geboren, wuchs Reyer am Rand des Westerzgebirges auf. Durch Acker- und Brachland, Flözgebiete, ausgehöhlte Räume der einstigen Industrie folgen wir dem lyrischen Ich. Aus den griechischen Wörtern für Rückkehr, Heimat und Schmerz leitet sich der Begriff "Nostalgie" ab. Man könnte Reyers Gedichte nostalgisch nennen, ohne dass dies jedoch Verklärung von Vergangenem beinhaltete. Hier erinnert man sich an Nachmittage im Bachschlamm, an Gläser voll ausgekochtem Fett, an den Abendbrottisch mit Resten vom Schlachtfest.

Das zur Verallgemeinerung einladende Panorama hat einen konkreten historischen Hintergrund: "Dein Heimatland ist abgebaut", heißt es an einer Stelle. Mit der DDR verschwand auch die gewerbliche und industrielle Blüte. Altvertrautes schwinden zu sehen ist, wie erwachsen zu werden.

Der magische Rhythmus von Reyers Gedichten schwingt zwischen Übermut und Gelassenheit und funktioniert doch nicht ohne die Dissonanzen kindlicher Ängste, die immer dann durchbrechen, wenn so etwas wie Harmonie aufzukommen droht: "Auf solchen / angestaubten Wellen schwankt die Zeit vorüber. Du bist hier / nie zuhaus gewesen; ein Gast, der am Tisch die Dunkel- / heiten zu sich nimmt & helles Fleisch." Und doch findet eine Aussöhnung statt. In "Laubsägearbeiten" wird ein Kellerraum betreten. Ohne zu zögern, greift das lyrische Ich zum Selbstgebrannten und prostet seiner Vergangenheit zu. "So war das damals bei uns in dem Land." (Lars Reyer: "Magische Maschinen". Gedichte. Verlag Schöffling & Co, Frankfurt am Main 2013. 86 S., geb., 18,95 [Euro].) naha

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»Reyers Gedichte sind sehr gegenständlich, sinnlich konkret, den rohen Stoffen verpflichtet. Sie erzählen, wie ein [...] Ich durch Landschaften geht, in denen es keine Zuflucht [...] findet.« Michael Braun / Volltext»Magische Maschinen versammelt Gedichte, die [...] eindringlich und sprachlich versiert verschiedenste Impulse verarbeiten, die er auf seinen Streifzügen durch Industriebrachen, Städte, Wälder und Seelenlandschaften bekommen hat.« Ruth Dickhoven / WDR 3 Bücher