2008/2009 gab der Diogenes Verlag sämtliche 75 Maigret-Romane von Georges Simenon in chronologischer Reihenfolge und überarbeiteten Übersetzungen heraus. Damals ein Krimi-Marathon mit vier Maigrets pro Monat. Neben der spannenden Handlung faszinierte Simenon seine Leser immer auch durch realistische
Milieubeschreibungen. Im Vorjahr gab es dann einen Monats-Wandkalender „Maigrets Paris“, der mit…mehr2008/2009 gab der Diogenes Verlag sämtliche 75 Maigret-Romane von Georges Simenon in chronologischer Reihenfolge und überarbeiteten Übersetzungen heraus. Damals ein Krimi-Marathon mit vier Maigrets pro Monat. Neben der spannenden Handlung faszinierte Simenon seine Leser immer auch durch realistische Milieubeschreibungen. Im Vorjahr gab es dann einen Monats-Wandkalender „Maigrets Paris“, der mit einigen Stationen des berühmten Kommissars bekanntmachte, der leider keine Fortsetzung fand. Dafür hat Diogenes jetzt einen prächtig ausgestatteten Bildband herausgebracht, der auf vielfältige Weise Orte und Kulissen aus den Maigret-Romanen vorstellt.
Der erste Maigret-Roman „Pietr der Lette“ datiert aus dem Jahr 1929, Simenon war jedoch schon 1922 nach Paris gekommen. Der letzte Maigret-Roman „Maigret und Monsieur Charles“ erschien schließlich 1972. Die historischen Fotos des Bildbandes entführen den Betrachter in das Paris von Maigret. Die Stadt an der Seine war ja (bis auf enige Ausnahmen) der bevorzugte Handlungsort der berühmten Krimiserie. Was wäre Maigret also ohne Paris? Oder andersherum gefragt: Was wäre Paris ohne Maigret und Simenon?
Die nostalgischen Schwarz-Weiß-Fotos stammen von den französischen Fotografen Robert Doisneau, Jean-Philippe Charbonnier, Willy Ronis, André Gamet u.a. Sie haben die Atmosphäre der Seine-Metropole, das Leben auf den Plätzen und Straßen und den Alltag ihrer Bewohner ablichtete. Sie sind zu Sinnbildern des „savoir vivre“, des französischen Lebensstils geworden sind. Auf ihnen begegnen uns spielende Kinder, die berühmte Pariser Concierge, Arbeiter am Tresen eines Cafés, Austernfischer oder ein Obdachloser an der Seine.
Kommissar Maigret hatte gelegentlich in der Provinz ermittelt. So gibt es auf den 218 Seiten auch Fotos von Schauplätzen an der Atlantikküste, in der Normandie oder in Saint-Tropez zu bestaunen. Zu jedem der stimmungsvollen Fotos gibt es ein Zitat aus dem jeweils zugehörigen Maigret-Roman. Sie machen neugierig auf die Lektüre der Krimi-Reihe.
Was Georges Simenon mit seinen Romanen ab den 1930er Jahren in Worte fasste, haben diese Fotografen mit der Kamera eingefangen: das Paris und Frankreich der kleinen Leute. Eine wunderbare Ergänzung der Diogenes-Maigret-Reihe und gewissermaßen Anschauungsmaterial dazu.