Gender Mainstreaming ist mittlerweile fester Bestandteil europäischer Geschlechterpolitik geworden. Angesichts der sozialpolitischen Entwicklungen in der Europäischen Union und des angebotsorientierten Umbaus der Beschäftigungspolitik stellt sich jedoch die Frage, welche Wirkungskraft Gender Mainstreaming im Rahmen dominanter Projekte z.B. der Wirtschafts- und Währungsunion im europäischen Integrationsprozess überhaupt entfalten kann. Ist Gender Mainstreaming als Modernisierungsstrategie und neue Wissenspraxis des Staates zu beurteilen, die sich in die marktrelevanten Projekte der Europäischen Union einfügt und ihre Relevanz als Gleichstellungsinstrument auf nationalstaatlicher Ebene verliert? Diese Fragen werden in einem staatstheoretischen Rahmen verortet, an aktuellen Beispielen und Methoden aus der europäischen Beschäftigungsstrategie diskutiert und exemplarisch ihre Auswirkungen anhand der Bundesrepublik Deutschland dargestellt.