Die Geschichte vieler Kurorte und ihrer Bäder reicht weit zurück. Bereits die Römer nutzten Orte mit warmen oder mineralischen Quellen zu Heilungszwecken. Im Hochmittelalter verwöhnte die Burgherrin ihre hohen Gäste in einem Zuber. Herzog Ludwig der Reiche hatte die Befürchtung, seine Gattin Amalie könnte von einem Nebenbuhler im Burghauser »Badstübl« beobachtet und verführt werden, und erließ deshalb eine neue Hofordnung. Richtig in Mode kamen die »Hofbäder« erst infolge des Einflusses der italienischen Renaissance ab dem 16. Jahrhundert. Die bayerische Kurfürstin Henriette Adelaide kam aufgrund ihrer lang anhaltenden Kinderlosigkeit zu einer Kur nach Bad Heilbrunn - mit Erfolg. Skandalöse Liebschaften (die »Kurschatten«) waren in den Bädern keine Seltenheit. Davor waren weder der Philosoph Friedrich Wilhelm von Schelling in Bad Bocklet noch gekrönte Häupter wie König Ludwig I. in Bad Brückenau oder Zar Alexander II. in Bad Kissingen gefeit. Der Erste Weltkrieg beendete schließlich das mondäne Leben aller Kurorte und die Bezeichnung »Hofbad« ist heute vielerorts vergessen. Doch ohne die enge Beziehung der Fürsten, Könige und Kaiser zu Bayerns Kurorten wäre deren Existenz und prächtige Ausstattung, wie sie heute noch zu erleben, sind nicht denkbar.