Die einzige je von Goethe einem seiner literarischen Werke beigegebene Abbildung ist die eines Schlüssels in Wilhelm Meisters Wanderjahre . In der vorliegenden Studie wird dieser Schlüssel 'entschlüsselt', d.h. auf sein Vorbild aus der alchemistischen Tradition zurückgeführt, die, wie nachgewiesen wird, für den gesamten Roman grundlegend ist. Weitere Erkenntnisse ergeben sich daraus: die Herkunft des Namens 'Makarie' aus der Tradition der Staatsutopien, die Quellen für Wilhelms Makarienvision, für Makariens Planetenreise, für das von Felix gefundene Kästchen. In drei Kapiteln wird die…mehr
Die einzige je von Goethe einem seiner literarischen Werke beigegebene Abbildung ist die eines Schlüssels in Wilhelm Meisters Wanderjahre . In der vorliegenden Studie wird dieser Schlüssel 'entschlüsselt', d.h. auf sein Vorbild aus der alchemistischen Tradition zurückgeführt, die, wie nachgewiesen wird, für den gesamten Roman grundlegend ist. Weitere Erkenntnisse ergeben sich daraus: die Herkunft des Namens 'Makarie' aus der Tradition der Staatsutopien, die Quellen für Wilhelms Makarienvision, für Makariens Planetenreise, für das von Felix gefundene Kästchen. In drei Kapiteln wird die alchemistische Funktion zentraler Romanfiguren wie Sankt Joseph des Zweiten, Fitz und des Alten aufgezeigt. Die hier vorgelegten Funde und Analysen ermöglichen erstmalig die fundierte Deutung eines Romans, auf den bisher Wilhelm Emrichs Wort von einem der "rätselhaftesten Werke der Weltliteratur" zutraf. Die Wanderjahre sind nichts geringeres als Goethes scharfsichtiger Blick auf die 'nachmythische'Moderne als einen den Menschen und die Natur in "Gold" - in Geldeswert - verwandelnden, zerstörerischen alchemistischen Prozeß.
Der Autor: Diethelm Brüggemann, nach der Promotion 1967 Professor und Institutsleiter für Germanistik am University College Dublin, später, von 1984 bis 1988, an der University of the Witwatersrand, Johannesburg, S.A., hat u.a. über Aufklärungsliteratur, Briefsteller, Goethe, Kleist, Grabbe, Fontane veröffentlicht und beschäftigt sich seit Jahren mit dem Einfluß der hermetischen Tradition auf Kleist und Goethe.
Inhaltsangabe
Aus dem Inhalt: Die Monas Hieroglyphica des John Dee - Makarie als Mercurius und Sapientia - Thomas Morus, Samuel Hartlib und das utopische Land Macaria - Johann Valentin Andreae und Johan Amos Comenius: Die Tradition von Goethes "Kästchen" - 'Blasphemische' Umkehrung biblischer Motive in den Josephs-Kapiteln - Nachwort über Goethe und die Alchemie.
Aus dem Inhalt: Die Monas Hieroglyphica des John Dee - Makarie als Mercurius und Sapientia - Thomas Morus, Samuel Hartlib und das utopische Land Macaria - Johann Valentin Andreae und Johan Amos Comenius: Die Tradition von Goethes "Kästchen" - 'Blasphemische' Umkehrung biblischer Motive in den Josephs-Kapiteln - Nachwort über Goethe und die Alchemie.
Rezensionen
"Aufgrund seiner bewundernswerten Quellenkenntnis und seiner virtuosen Interpretationskunst kann Brüggemann...die nach wie vor viel zu wenig beachtete Präsenz hermetischer Bezüge und Subtexte in den 'Wanderjahren' an vielen Beispielen überzeugend belegen und trägt damit wesentlich zur Erhellung der literarischen Finessen des späten Goethe bei." (Tobias Witt, Literatur in Wissenschaft und Unterricht)
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