Produktdetails
  • Verlag: Springer
  • ISBN-13: 9783540439431
  • Artikelnr.: 23923707
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.06.2003

Bernhard Felderer/Stefan Homburg: Makroökonomik und neue Makroökonomik. Achte, neu bearbeitete Auflage. Springer-Verlag, Berlin 2003, 473 Seiten, 19,95 Euro.

Auch Theorien altern. Wissenschaft ist ein fortschreitender Prozeß, in dem Ideen aufkommen, im Diskurs an Gewicht gewinnen oder auch nicht, und gegebenenfalls wieder in der Versenkung verschwinden. Das läßt sich auch an dem deutschen Standardwerk der Makroökonomik nachvollziehen, anhand dessen sich seit 1984 ganze Generationen von Studenten das gesamtwirtschaftliche Denken erschlossen haben. Das überaus präzise und lehrreiche Buch von Felderer und Homburg vermittelt den makroökonomischen Stoff, den bis zum Ende des Volkswirtschaftsstudiums "auf jeden Fall beherrscht werden sollte", wie die Autoren im neuen Vorwort betonen - und zwar sortiert nach Doktrinen. Gerade in der Makroökonomik ergibt das viel Sinn. Die dort herrschende Modellvielfalt läßt sich nur durchschauen und einordnen, wenn man den dialektischen Diskussionsprozeß in der Theorie über die Jahre hinweg gleichsam mitverfolgt. Dabei hilft auch die Kategorisierung in Denkschulen. Jetzt ist "der Felderer-Homburg" in frisch überholter Fassung auf dem Markt - und der inhaltliche Wandel der Disziplin zeigt sich in einem neuen außenwirtschaftlichen Kapitel, in Ausführungen zur "Real Business Cycle Theory" sowie in einem neu verfaßten Kapitel zu den neukeynesianischen Theorien. Als nicht mehr diskussionsrelevant werten die Autoren demgegenüber die Kapitel über den Realkasseneffekt, die Portfoliotheorie und tatsächlich sogar den Monetarismus; zumindest letzterer schlägt sich aber immerhin noch an anderer Stelle nieder.

orn.

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