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Christa Wolf über Günther Uecker: "Welche Gründe waren es, die den Menschen bewahrten in seiner Lebens- und Zerstörungsgeschichte? So wie viele meiner Aschebilder nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl entstanden. Als ich alphabetisch nicht mehr mitteilen konnte, was mich da berührte, ich auswich und dachte, wenn ich ganz einfach versuche, das mit Bildern auszudrücken, gelingt es mir. Der ganze Zyklus der Aschemenschen ist eigentlich aus der Verzweiflung des gefährdeten Seins entstanden." Ein Mensch, der Künstler selbst, Günther Uecker, wirft sich in ein Aschefeld, hinterläßt, wenn er aufsteht,…mehr

Produktbeschreibung
Christa Wolf über Günther Uecker: "Welche Gründe waren es, die den Menschen bewahrten in seiner Lebens- und Zerstörungsgeschichte? So wie viele meiner Aschebilder nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl entstanden. Als ich alphabetisch nicht mehr mitteilen konnte, was mich da berührte, ich auswich und dachte, wenn ich ganz einfach versuche, das mit Bildern auszudrücken, gelingt es mir. Der ganze Zyklus der Aschemenschen ist eigentlich aus der Verzweiflung des gefährdeten Seins entstanden." Ein Mensch, der Künstler selbst, Günther Uecker, wirft sich in ein Aschefeld, hinterläßt, wenn er aufsteht, einen Negativabdruck, eine "Leerstelle", deren Umriß durch Asche erzeugt wird: "Das bin dann auch ich." Sich rückhaltlos bloßstellen, anders kann ein Mann wie Uecker der Gewalt dieser Frage: Bleibt der Planet bewohnbar für uns Menschen? - nicht begegnen. Durch Handeln Authentizität erzeugen. Seine Aschebilder rufen Assoziationen zu den unheimlichen Schatten hervor, die die Bombe von Hiroshima aus Menschen von Fleisch und Blut machte.
Autorenporträt
Christa Wolf, 1929 in Landsberg an der Warthe geboren, lebt mit ihrem Mann Gerhard Wolf in Berlin. Sie zählt zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen der Gegenwart; ihr umfangreiches erzählerisches und essayistisches Werk wurde in alle Weltsprachen übersetzt und mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste der DDR (1963), dem Literaturpreis der Freien Hansestadt Bremen (1977), dem Georg-Büchner-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt (1980), dem Österreichischen Staatspreis für europäische Literatur (1985), dem Geschwister-Scholl-Preis der Stadt München (1987), dem Nationalpreis 1. Klasse für Kunst und Literatur (1987), der Ehrendoktorwürde der Freien Universität Brüssel (1990), dem Orden Officier des Arts et des Lettres (1990), dem Elisabeth-Langgässer-Preis (1999) und dem Nelly Sachs-Preis (1999). 2009 wurde Christa Wolf zur Ehrenpräsidentin des P.E.N. ernannt. 2010 erhielt

sie den Thomas-Mann-Preis für ihr Lebenswerk.
Im Dezember 2011 verstarb Christa Wolf in Berlin.