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Borges ging nach Mallorca, weil es dort billig und schön war und weil "es außer uns kaum Touristen gab". Das war der Zustand im Jahre 1919. Von der Insel der Ruhe ist in den großen Touristenzentren nicht viel geblieben, außerhalb aber wird das "Meisterwerk Gottes", wo man "langsamer lebt und sanften Sitten gehorcht", immer noch wahrgenommen. Denn trotz des Massentourismus, der seit den sechziger Jahren stetig zunahm, ist Mallorca noch immer ein Geheimtip. Abseits der Hotelburgen und Disco-Höhlen zeigt die Landschaft den Zauber ihrer Vielgestalt. Nach Mallorca kamen Künstler und gekrönte…mehr

Produktbeschreibung
Borges ging nach Mallorca, weil es dort billig und schön war und weil "es außer uns kaum Touristen gab". Das war der Zustand im Jahre 1919. Von der Insel der Ruhe ist in den großen Touristenzentren nicht viel geblieben, außerhalb aber wird das "Meisterwerk Gottes", wo man "langsamer lebt und sanften Sitten gehorcht", immer noch wahrgenommen. Denn trotz des Massentourismus, der seit den sechziger Jahren stetig zunahm, ist Mallorca noch immer ein Geheimtip. Abseits der Hotelburgen und Disco-Höhlen zeigt die Landschaft den Zauber ihrer Vielgestalt. Nach Mallorca kamen Künstler und gekrönte Häupter. Sie waren auf der Flucht vor Krankheit, Zivilisation und vor sich selbst: etwa Chopin und George Sand, auch Kaiserin Elisabeth befand sich darunter und Erzherzog Ludwig Salvator. Dichter und Schriftsteller fühlten sich von der Insel der Seligen angezogen, Jorge Luis Borges etwa und Albert Camus.
Sieglinde Oehrlein folgt den Spuren der Dichter über die Insel und gelangt nicht nur zu den bevorzugten Aufenthaltsorten wie Palma de Mallorca, den kunsthistorischen Kultstätten Valldemossa und Soller oder Miramar, die ihren Ruhm frühen Besuchern verdanken, sondern auch zu abgelegenen "Inseln der Ruhe".
Autorenporträt
Sieglinde Oehrlein wurde 1953 in Bamberg geboren. Neben dem Studium der Romanistik und Germanistik legte sie ein Übersetzerdiplom am Dolmetscher-Institut der Universität Heidelberg ab. Nach ihrer Promotion über „Spanische Schelmenromane“ übernahm sie Lehraufträge an den Universitäten Marburg und Heidelberg, arbeitete journalistisch unter anderem für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und veröffentlichte mehrere Bücher über Spanien. Sie lebt seit 1999 in Buenos Aires und ist freiberuflich tätig.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.03.1998

Europa

"Mallorca - ein literarisches Porträt" herausgegeben von Sieglinde Oehrlein. Insel Verlag, Frankfurt und Leipzig 1998. 197 Seiten, einige Farbfotografien. Broschiert, 19,80 Mark. ISBN 3-458-33631-1.

Mallorca und Literatur: Das ist für die meisten ein Kapitel, das sich in George Sands wenig schmeichelhaften Beschreibungen der Insel erschöpft. Daß neben der Schriftstellerin, die einen mißmutigen Winter gemeinsam mit einem kaum besser gelaunten Chopin in Valdemossa verbrachte, auch andere Autoren literarische Spuren hinterlassen haben, zeigt dieses sorgfältig zusammengestellte und kenntnisreich kommentierte Buch. Sebastian Münster, der von einer Kaninchenplage auf der Insel zu berichten weiß, kommt ebenso zu Wort wie die spanischen Schriftsteller Miguel de Unamuno, Llorenç Villalonga und Azorín. Daneben werden Jorge Luis Borges, Rubén Darío, Albert Camus oder der frühe aristokratische Aussteiger Erzherzog Ludwig Salvator zitiert, der ein siebenbändiges Kompendium über die Insel verfaßte und dafür auf der Pariser Weltausstellung von 1889 eine Goldmedaille erhielt. So entsteht ein facettenreiches Bild - freilich des Mallorca einer fernen Zeit, als es noch nicht synonym war für Massentourismus. (str.)

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