Die im vorletzten Jahrhundert international ausgetragene Debatte über die Polychromie und Maltechniken antiker und mittelalterlicher Baumonumente sowie die Entdeckung neuer Verfahren der Farbanalyse führte zu einschneidenden Veränderungen in der Farbwahrnehmung und einer Neuinterpretation der Architekturfarbigkeit. Der interdisziplinäre Band untersucht die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Diskursen, deckt historische Schwellensituationen und inhaltliche Transformationen auf. Gottfried Semper, der sich in zahlreichen Publikationen als auch in Architekturentwürfen und realisierten Gebäuden mit Problemen der Farbe auseinandergesetzt hat, bildet dabei den unmittelbaren Bezugspunkt.