"Man muß viel lernen, um ein Mensch zu sein." Dieser Ausspruch Saint-Exupérys ist bisher im allgemeinen Bewußtsein wenig verankert. Die meisten Menschen bleiben hinter ihren Möglichkeiten weit zurück. Frühe Sozialisationsbedingungen und spätere Lebensgestaltung verhindern oftmals Persönlichkeitsentwicklung und umfassendes Lernen. Noch immer herrscht ein weitverbreiteter Lern- und Erziehungsnotstand, den es zu mildern gilt. Das Anliegen des vorliegenden Buches ist es, Anregungen und Anstöße hierzu zu geben.
Die Autoren stützen sich auf die anthropologische Grundannahme, daß lebenslanges Lernen ein Wesenszug des Menschen ist. Nur lernend kann er sich im Leben behaupten und sich von einem Natur- zu einem Kulturwesen entwickeln. Nach Ansicht der von Alfred Adler begründeten Individualpsychologie ist der Mensch als soziales Wesen auch beim Lernen auf gute zwischenmenschliche Beziehungen angewiesen. Wir lernen dort und dann am besten, wo wir lieben können. Auch lassen wir uns nur von gefühlsmächtigen und beziehungsfähigen Eltern, Lehrern oder Mentoren für das Lernen begeistern. Deshalb muß das Lernen in eine Gefühlspädagogik eingebettet werden, so daß Optimismus, Mut, Sozial- und Kulturinteresse wachsen können. Nur ein von "guten Gefühlen" getragenes Lernen, ermöglicht die Personwerdung. Sie sind die Voraussetzung, unter der sich der Mensch zum Mitmenschen entwickeln kann.
Da der Charakter auch das Lernschicksal prägt, werden Erkenntnisse der tiefenpsychologischen Charakterlehre einbezogen. - Lernstörungen und -hemmungen können, weil sie charakterlich verankert sind, nur durch Wandlung und Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit gemildert werden. Im Erwachsenenleben geschieht dies mit Hilfe von Psychotherapie.
Inhalt:
J. Rattner: Pädagogischer Nihilismus - I. Lernen - ein Leben lang: G. Siebenhüner: Man muß viel lernen, um ein Mensch zu werden - G. Schwarz: Die Ablösung der heranwachsenden Kinder als Problem der Lebensmitte - M. Roehl-Schlott: "Ich werde alt und lerne stets und stets Neues hinzu" (Solon) - R. Köpke: Selbsterziehung und Lebenskunst im Leben Goethes - B. Siebenhüner: Tiefenpsychologie und ökologisches Lernen - II. Lernen als Vorbereitung für das Leben: J. Burns: Russell oder Neill? - Zum Lehrer-Schüler-Verhältnis in der progressiven Erziehung - H. Siebenhüner: Francisco Ferrer - Pionier einer freiheitlichen Erziehung - D. Friebus: "Man hielt sie für würdig, die Welt zu entdecken" (Camus) - Zur Bedeutung der Lehrerpersönlichkeit - G. Weier: Auf dem Wege zu einem neuen Vaterbild - G. Greulich-Janssen: Charakterprobleme in Liebe und Partnerschaft - G. Siebenhüner: Vom Gegeneinander zum Miteinander - Wege zur gelingenden Partnerschaft - H. Schuppenhauer: Alfred Adlers Konzept einer Sexual- und Gefühlserziehung - III. Lernprobleme und ihre Überwindung: D. Rutkowsky: Bravheit als Lernhindernis - Das Problem strenger Erziehung - S. Siebenhüner: Lernstörungen und Bildungsmangel - Hintergründe und Überwindungsmöglichkeiten - R. Schlott: Neurose als "erhöhter Lebensirrtum" - Verstehen lernen und lehren in der Psychotherapie - J. Rattner: Tiefenpsychologie, Pädagogik und Psychohygiene.
Die Autoren stützen sich auf die anthropologische Grundannahme, daß lebenslanges Lernen ein Wesenszug des Menschen ist. Nur lernend kann er sich im Leben behaupten und sich von einem Natur- zu einem Kulturwesen entwickeln. Nach Ansicht der von Alfred Adler begründeten Individualpsychologie ist der Mensch als soziales Wesen auch beim Lernen auf gute zwischenmenschliche Beziehungen angewiesen. Wir lernen dort und dann am besten, wo wir lieben können. Auch lassen wir uns nur von gefühlsmächtigen und beziehungsfähigen Eltern, Lehrern oder Mentoren für das Lernen begeistern. Deshalb muß das Lernen in eine Gefühlspädagogik eingebettet werden, so daß Optimismus, Mut, Sozial- und Kulturinteresse wachsen können. Nur ein von "guten Gefühlen" getragenes Lernen, ermöglicht die Personwerdung. Sie sind die Voraussetzung, unter der sich der Mensch zum Mitmenschen entwickeln kann.
Da der Charakter auch das Lernschicksal prägt, werden Erkenntnisse der tiefenpsychologischen Charakterlehre einbezogen. - Lernstörungen und -hemmungen können, weil sie charakterlich verankert sind, nur durch Wandlung und Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit gemildert werden. Im Erwachsenenleben geschieht dies mit Hilfe von Psychotherapie.
Inhalt:
J. Rattner: Pädagogischer Nihilismus - I. Lernen - ein Leben lang: G. Siebenhüner: Man muß viel lernen, um ein Mensch zu werden - G. Schwarz: Die Ablösung der heranwachsenden Kinder als Problem der Lebensmitte - M. Roehl-Schlott: "Ich werde alt und lerne stets und stets Neues hinzu" (Solon) - R. Köpke: Selbsterziehung und Lebenskunst im Leben Goethes - B. Siebenhüner: Tiefenpsychologie und ökologisches Lernen - II. Lernen als Vorbereitung für das Leben: J. Burns: Russell oder Neill? - Zum Lehrer-Schüler-Verhältnis in der progressiven Erziehung - H. Siebenhüner: Francisco Ferrer - Pionier einer freiheitlichen Erziehung - D. Friebus: "Man hielt sie für würdig, die Welt zu entdecken" (Camus) - Zur Bedeutung der Lehrerpersönlichkeit - G. Weier: Auf dem Wege zu einem neuen Vaterbild - G. Greulich-Janssen: Charakterprobleme in Liebe und Partnerschaft - G. Siebenhüner: Vom Gegeneinander zum Miteinander - Wege zur gelingenden Partnerschaft - H. Schuppenhauer: Alfred Adlers Konzept einer Sexual- und Gefühlserziehung - III. Lernprobleme und ihre Überwindung: D. Rutkowsky: Bravheit als Lernhindernis - Das Problem strenger Erziehung - S. Siebenhüner: Lernstörungen und Bildungsmangel - Hintergründe und Überwindungsmöglichkeiten - R. Schlott: Neurose als "erhöhter Lebensirrtum" - Verstehen lernen und lehren in der Psychotherapie - J. Rattner: Tiefenpsychologie, Pädagogik und Psychohygiene.