Wir durchlaufen im letzten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts und Jahrtausends eine um wiilzende politische und wirtschaftliche Neuorientierung. Der Zerfall des Ostblocks, die Vollendung der Europaischen Gemeinschaft, die Bil dung globaler Markte und die Verfiigbarkeit von vielfaltigen leistungsfahigen Tech nologien stellen die Untemehmen vor die Herausforderung, den Wirtschaftsraum Er de so zu gestalten, daB Wachstum und Wohlstand gemehrt werden, ohne daB poli tische Blockbildungen und Zwiinge die freie Wutschaftsentfaltung pervertieren. Das ist eine Vision, in der die Untemehmer vor den Politikem rangieren. Der Blick in die Geschichte zeigt, daB Entwicklungen, die von wirtschaftlichen Zusammenhiingen und Initiativen getragen werden, immer starker und vorteilhafter waren als Ent wicklungen, deren Triebkrafte Ideologien und politische Ambitionen waren. Die europaischen Untemehmen haben in dieser dynamischen weltwirtschaftlichen Konstellation noch viele ,,Hausaufgaben" zu machen - in dem Sinn, daB sie das eu ropaische Haus auf Vordermann bringen mussen. Der weltwirtschaftliche Ge staltungswille der Untemehmen in Europa ist gefordert und muB die Fiihrung uber nehmen, wenn Europa im globalen Wettkampf nicht auf dirigistische und politisch motivierte Gestaltungsgewohnheiten zuriickfallen solI. In diesem Buch stellen wir denn auch die Anforderungen und Potentiale des Wirt schaftsraums Europa und seine Hauptakteure, die Untemehmer, in den Vordergrund und wollen dazu beitragen, daB die Prioritaten richtig gesehen werden. Das makrookonomische Modell des Gemeinsamen Marktes, das noch liingst nicht umgesetzt ist, und das mikrookonomische Modell von Untemehmensstrategien fUr die Nutzung des europaischen Binnenmarktes mussen wieder in den Brennpunnkt der Aufmerksamkeit aller rUcken - besonders aber der Untemehmer.