Die K & K Schwestern – nur echt mit Gabi!
„Konny und Kriemhild waren nicht aktiv auf der Suche nach dem Drama. Das Drama fand sie von ganz allein.“ (S. 277)
Eigentlich will Kriemhild im Morgengrauen nur Pfifferlinge an ihrer Lieblingsstelle im Wald ernten als sie beobachtet, wie ein Honoratior
der Stadt seine Frau erschießt. Leider entdeckt er Kriemhild und schießt auch auf sie – und trifft.…mehrDie K & K Schwestern – nur echt mit Gabi!
„Konny und Kriemhild waren nicht aktiv auf der Suche nach dem Drama. Das Drama fand sie von ganz allein.“ (S. 277)
Eigentlich will Kriemhild im Morgengrauen nur Pfifferlinge an ihrer Lieblingsstelle im Wald ernten als sie beobachtet, wie ein Honoratior der Stadt seine Frau erschießt. Leider entdeckt er Kriemhild und schießt auch auf sie – und trifft. Aber Kriemhild hat Glück, es ist nur ein Streifschuss. Doch als ihr die Polizei nicht glaubt, weil der Täter ein Alibi hat und seine Frau angeblich noch lebt, fürchtet Kriemhild um ihr Leben und taucht ab – in einen monströsen Mahagoni-Sarg, der Konny in den Wahnsinn treibt. Denn wenn schon, denn schon: „Ich will bei meiner Beerdigung dabei sein, und wenn es das Letzte ist, was ich tue!“ (S. 261).
Tatjana Kruse hat es wieder getan und den Schnüffelschwestern einen sehr amüsanten und spannenden Fall auf den hageren (Kriemhild) bzw. fülligen (Konny) Leib geschrieben. Dabei könnten die sich jetzt endlich aufs gemütliche Altenteil zurückziehen. Dank dem Geld des Kommodore, welches sie bei ihrer letzten Ermittlungstätigkeit (nachzulesen in „Meerjungfrauen morden besser“) geborgen haben, ist ihre Pension rundum saniert, die Gäste „stören“ – also nächtigen – nicht mehr im Haus, sondern in der umgebauten Scheune und einen Concierge, der sie anlernen soll, haben sie auch. Lambert Kaiser ist ein echter Gewinn und wahrt in wirklich jeder Situation die Contenance. Aber nun bringt Kriemhild alles durcheinander, weil sie sich im Salon aufbahren lässt, ihre unvergessliche Beerdigung plant und nebenher den Mörder zur Strecke bringen will und damit alle in Gefahr bringt.
Die Krimis von Tatjana Kruse sind für mich ein Garant für sehr gute Unterhaltung und einen fast ununterbrochenen Lachflash. Sie leben von den Streitgesprächen der ungleichen Zwillinge, der pointierten Situationskomik und den skurrilen Protagonisten. Allen voran natürlich Konny und Kriemhild. Erstere hat die Suche nach der großen Liebe zur Zeit eingestellt: „Aber scheiß aufs Verlieben – zwanzig Tassen Kaffee brachten ihr Herz auch zum Rasen.“ (S. 39), das merkt man auch ihrer Kolumne für die Frauenzeitschrift an. Die ist weicher geworden, verständnisvoller, aber immer noch mit einem ordentlichen Schuss Humor garniert. Kriemhild hingegen blüht bei den Ermittlungen richtiggehend auf und ist für vorsichtige Kritik taub: „Nein, sie war nicht sturköpfig, nur extrem meinungsstabil.“ (S. 92). Leider vergisst sie dabei auch, dass sie sich als Leiche eigentlich still verhalten soll.
In der Pension geht es zu wie im Taubenschlag. Die Gäste wollen unbedingt eine irische Totenwache am Sarg halten. Neben einem Geist und vermummten Gestalten tauchen auch noch ein Parapsychologe, eine große sperrige Kiste im Flur und Kommissar Tröndle aus Hamburg wieder auf und mischen kräftig mit.
Und als würde Nacktkater Amenhotep und Graupapagei Chuck Norris nicht schon genug Chaos verbreiten, bringt auch der sehr „experimentierfreudige“ Sohn eines Gästepaares zusätzlichen Schwung in das Ganze ...
Leider war auch „Manche mögen´s tot“ wieder viel zu schnell ausgelesen und nun muss ich auf die hoffentlich baldige Fortsetzung warten.
PS: Obwohl die Bücher dieser Reihe in sich abgeschlossen sind, empfehle ich, sie in der entsprechenden Reihenfolge zu lesen. Man versteht dann einige Hintergründe und Personen besser und sie sind wirklich unglaublich lustig!
PPS: Wer wissen will, was es mit Gabi auf sich hat, MUSS die Bücher jetzt einfach lesen ;-).