Eine Frau begegnet in einer Berliner Kneipe einem außergewöhnlichen Mann. Am nächsten Tag beginnt die gemeinsame Reise, die Geschichte einer Liebe voller Leidenschaft und Zärtlichkeit. Das Paar fährt nach Tirol, wo ein Projekt vorbereitet wird, das zur Jahrtausendwende viele Menschen ins Hochland bringen soll: eine riesige Holztribüne an einem Grat entlang zwischen Berg und Himmel. Die Erzählerin erinnert sich auf dieser Reise an ihre eigene, verdrängte Vergangenheit auf dem elterlichen Bauernhof und zeichnet das sonderbar tragische Leben ihres Lieblingsbruders Manfred nach, mit dem ihr eigenes Dasein intensiv verstrickt ist. Gleichzeitig beginnt sie ihre eigene Arbeit als Bildhauerin zu schätzen. Spannend und leidenschaftlich, poetisch und leise, ironisch und satirisch entwickelt sich eine - ungewöhnliche Liebesgeschichte ohne Fortsetzung. Erika Wimmer erzählt mit einer unverwechselbaren poetischen Stimme von Momenten des Glücks. "Es ist die bloße Bereitschaft, bis ans Ende der Welt zu fahren, die einen befähigt, das Paradies zu sehen."
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Erika Wimmers Erzählung ist eigentlich ein kurzer Roman, stellt der Rezensent Franz Haas fest - und zwar von außerordentlicher Qualität. Die Erzählfragmente fügten sich zu einem eindrucksvollen Ganzen, zum "Lebensbild" der aus der Oberpfalz nach Berlin geratenen Protagonistin. Kurz und prägnant seien die Kurzporträts der Charaktere, besonders hervorgehoben werden die auf dem Land spielenden Szenen. Einzig dem treulosen Liebhaber stehe die Erzählung zu unkritisch gegenüber - dies aber mache die Autorin durch einen gelungenen "Abschiedsstreich" wieder wett.
© Perlentaucher Medien GmbH
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