Typen aus Wien vor 100 Jahren: Alexander Salkinds kurze Skizzen zeigen das Alltagsleben in Wien zwischen 1912 und 1918 in der Zeit vor und während des Ersten Weltkriegs: 'Wien im Frieden' heißt der erste Teil seiner Sammlung, 'Wien im Kriege' der zweite. Als 'Mandlbogen' bezeichnete man die im Biedermeier üblichen 'Ausschneidebögen', die man bemalen, auf Karton kleben und zu Szenen gruppieren konnte. Mit 'Mandl' sind kleine Figuren gemeint. Beliebt waren dabei die 'Wiener Typen' (Wäschermädl, Ottakringer.). Alexander Salkind (1887-1940) schuf solche Typen in literarischer Form. Der heute vergessene Publizist und Autor gab die von ihm gegründete Zeitung 'Fremdenpresse' heraus, im März 1938 wurde sie verboten. Im Sommer 1940 nach Dachau deportiert, starb er dort im September desselben Jahres. Salkind wohnte im Haus Berggasse 11, im 9. Wiener Gemeindebezirk. Bis vor kurzem befand sich in diesem Haus auch das Institut für Vergleichende Literaturwissenschaft. Studentinnen des Instituts stießen im Rahmen eines Projekts zur Aufarbeitung der Geschichte auf den früheren Bewohner des Hauses. Mit der Neuausgabe seines im Jahr 1920 erschienenen Buches möchte das 'Projekt Berggasse 11' nun einen 'Stein der Erinnerung' errichten.
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