Dieses Portrait New Yorks zeigt, wie die Selbstreflexion über Architektur und Stadtgeschichte - in einem auffälligen Boom an Ausstellungen - als Grundlage diente für die zivilgesellschaftliche Partizipation am architektonischen Veränderungsprozess. Erstmals werden die Perioden Weltwirtschaftskrise und Consumers Republic mit Blick auf einen engen städtischen Raum mit globalen Gewicht zu einer Kontinuität vereint. Die Grundfragen der Stadtentwicklung im 20. Jahrhundert, die Rolle der Investoren und die Verantwortung der Politik gegenüber den Bewohnern werden diskutiert und die Entstehung moderner Zivilgesellschaft im städtischen Raum rekonstruiert. Im Mittelpunkt stehen die Architekturausstellungen im Museum of Modern Art und Museum of the City of New York zur lokalen Identitätsbildung in den 1930er Jahren und der Wechsel in die Realebene des architektonischen Verlusts, der geplanten Großbauten und des erstarkenden Denkmalschutzes in der Post-War-Periode am Beispiel des Singer-Hochhauses im Financial District, des Savoy-Plaza Hotels am Central Park und des geplanten Lower-Manhattan-Expressways in Downtown. Zu den Hauptakteuren zählen der Stadtplaner Robert Moses, die Kritikerin Jane Jacobs, die Journalistin Ada Louise Huxtable und der Immobilienmakler William Zeckendorf. Auf der reichen Quellengrundlage der New York Times entstand eine wechselvolle Geschichte von dem Wunsch, die Metropole im Sinne der Moderne umzugestalten, hin zur Zersetzung dieser Vision durch eine neue zivilgesellschaftliche Basis mit der Leitvorstellung der Bewahrung und proaktiven Einflussnahme