Manier und Manierismus gehören, nicht nur von der Etymologie her, aufs engste zusammen. Die Begriffe verweisen auf Pragmatik und Performativität des Ästhetischen. Das manieristische Kunstwerk ist Produkt einer "manierierten" Handlung, durch die der Künstler in ein soziales und kulturelles Gefüge eingreift. Der Manierist demonstriert nicht nur ästhetische Artistik, sondern agiert auch "manieriert". Am Manierismus läßt sich also diskutieren, inwiefern ästhetische Begriffe auch als soziale und soziale Begriffe als ästhetische reformuliert werden können. - Der vorliegende Band dokumentiert die…mehr
Manier und Manierismus gehören, nicht nur von der Etymologie her, aufs engste zusammen. Die Begriffe verweisen auf Pragmatik und Performativität des Ästhetischen. Das manieristische Kunstwerk ist Produkt einer "manierierten" Handlung, durch die der Künstler in ein soziales und kulturelles Gefüge eingreift. Der Manierist demonstriert nicht nur ästhetische Artistik, sondern agiert auch "manieriert". Am Manierismus läßt sich also diskutieren, inwiefern ästhetische Begriffe auch als soziale und soziale Begriffe als ästhetische reformuliert werden können. - Der vorliegende Band dokumentiert die Beiträge einer Tagung, die 1998 im Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld stattgefunden hat. Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte 106
Dr. Wolfgang Braungart ist Professor für Allgemeine Literaturwissenschaft und Neuere deutsche Literatur an der Universität Bielefeld.
Inhaltsangabe
Inhalt: Rüdiger Zymner, Manierismus als Artistik. Systematische Aspekte einer ästhetischen Kategorie. - Kaspar Maase, >Stil< und >Manier< in der Alltagskultur: Volkskundliche Annäherungen. - Margarete Lindemann, Die Wortfamilie von it. maniera zwischen Literatur, bildender Kunst und Psychologie. - Horst Bredekamp, Der Manierismus. Zur Problematik einer kunsthistorischen Erfindung. - Hermann Danuser, Inszenierte Künstlichkeit. Musik als manieristisches Dispositiv. - Hermann Hipp, Manierismus als Stilbegriff in der Architekturgeschichte. - Ursula Link-Heer, >Raffael ohne Hände< oder das Kunstwerk zwischen Schöpfung und Fabrikation. Konzepte der maniera bei Vasari und seinen Zeitgenossen. - Axel Christoph Gampp, »Sprezzatura«. Pontormos Portraits und das höfische Ideal des Manierismus. - Maria Fabricius Hansen, Maniera and the Grotesque. - Ulrich Ernst, Neulateinisches Figurengedicht und manieristische Poetik. Zum »Poematum Liber« (1573) des Richard Willis. - Wolfgang Braungart, Manierismus als Selbstbehauptung: Jean Paul. - Axel Dunker, Artistische Erkenntnis. (Sprach-)Alchimie und Manierismus in der Romantik. - Holk Cruse, »Als lebeten sie.« Oder: Wie natürlich sind künstliche Systeme?
Inhalt: Rüdiger Zymner, Manierismus als Artistik. Systematische Aspekte einer ästhetischen Kategorie. - Kaspar Maase, >Stil< und >Manier< in der Alltagskultur: Volkskundliche Annäherungen. - Margarete Lindemann, Die Wortfamilie von it. maniera zwischen Literatur, bildender Kunst und Psychologie. - Horst Bredekamp, Der Manierismus. Zur Problematik einer kunsthistorischen Erfindung. - Hermann Danuser, Inszenierte Künstlichkeit. Musik als manieristisches Dispositiv. - Hermann Hipp, Manierismus als Stilbegriff in der Architekturgeschichte. - Ursula Link-Heer, >Raffael ohne Hände< oder das Kunstwerk zwischen Schöpfung und Fabrikation. Konzepte der maniera bei Vasari und seinen Zeitgenossen. - Axel Christoph Gampp, »Sprezzatura«. Pontormos Portraits und das höfische Ideal des Manierismus. - Maria Fabricius Hansen, Maniera and the Grotesque. - Ulrich Ernst, Neulateinisches Figurengedicht und manieristische Poetik. Zum »Poematum Liber« (1573) des Richard Willis. - Wolfgang Braungart, Manierismus als Selbstbehauptung: Jean Paul. - Axel Dunker, Artistische Erkenntnis. (Sprach-)Alchimie und Manierismus in der Romantik. - Holk Cruse, »Als lebeten sie.« Oder: Wie natürlich sind künstliche Systeme?
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