Marktplatzangebote
7 Angebote ab € 0,34 €
  • Broschiertes Buch

"Hinterhältig lustig und provozierend ehrlich." Gary Shteyngart
Sind wir nicht alle immer auch Schauspieler unseres eigenen Lebensdramas? Schlüpfen wir nicht ständig in die verschiedensten Rollen? Hinter tausend Masken kein Gesicht?
Einer der spannendsten und vielseitigsten Profi-Schauspieler lässt uns an den Höhepunkten und Verwerfungen dieser Kunst teilhaben. Abgründig und humorvoll, derb und schonungslos versammelt Franco die größten Schauspieler der Vergangenheit und die schrillsten der Gegenwart zum fröhlichen Stelldichein; von Jean-Paul Belmondo und Steve McQueen zu Meryl Streep,…mehr

Andere Kunden interessierten sich auch für
Produktbeschreibung
"Hinterhältig lustig und provozierend ehrlich." Gary Shteyngart

Sind wir nicht alle immer auch Schauspieler unseres eigenen Lebensdramas? Schlüpfen wir nicht ständig in die verschiedensten Rollen? Hinter tausend Masken kein Gesicht?

Einer der spannendsten und vielseitigsten Profi-Schauspieler lässt uns an den Höhepunkten und Verwerfungen dieser Kunst teilhaben. Abgründig und humorvoll, derb und schonungslos versammelt Franco die größten Schauspieler der Vergangenheit und die schrillsten der Gegenwart zum fröhlichen Stelldichein; von Jean-Paul Belmondo und Steve McQueen zu Meryl Streep, Cate Blanchett oder Lindsay Lohan. Und weil das Schauspielen eine Sucht sein kann, benutzt er für seinen Roman das Konzept der "12 Schritte" und "12 Traditionen" der Anonymen Alkoholiker.

Eine Ausnüchterung!
Autorenporträt
James Franco, 1978 im kalifornischen Palo Alto geboren, ist Schauspieler, Regisseur, Filmproduzent, Maler, Performancekünstler und Schriftsteller. International bekannt wurde er als Harry Osborn in Spider-Man und als Liebhaber von Sean Penn in Gus van Sants Milk (2008). 2011 wurde er für die Rolle des Bergsteigers Aron Raalston in Danny Boyles 127 Hours für den Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert. Zur selben Zeit gastierte seine viel beachtete Ausstellung The Dangerous Book for Boys in Berlin. Neben seinen künstlerischen und filmischen Aktivitäten findet James Franco noch Zeit für ein Doktorandenprogramm an der Universität Yale.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.05.2014

Hollywood Zen
Was kann uns amerikanisches Kinoschauspiel fürs Leben lehren? Zwei Ratgeber von Stars,
die es wissen könnten, dem Dude Jeff Bridges und dem Enfant terrible James Franco
VON FRITZ GÖTTLER
Jedes Mal, wenn der Schauspieler Jeff Bridges töpfert, bleibt ein Klumpen Ton übrig. Aus dem modelliert er dann – „ich lasse meine Finger einfach machen, ohne viel nachzudenken“ – kleine Köpfe, mit eigenem Gesicht, eigener Ausstrahlung und Persönlichkeit, „und alle sind auch Gesichter von mir“. Er erzählt das in dem Buch, das er mit seinem Freund und Lehrmeister Bernie Glassman herausgebracht hat. Es geht darin um Zen im Allgemeinen und um den Dude im Film „Big Lebowski“, der Bridges zur Kultfigur gemacht hat, ums Leben in L. A. mit seinen Stars und seinen Erdbeben, um die Liebe und das Glück, das Engagement für die Gesellschaft und für den Film, den man gerade dreht, um Orson Welles und Picasso und Heraklit, um Spiel und Vorspiel, durchaus auch beim Koitus.
  Amerikanisches Erzählen hat im 20. Jahrhundert mehr mit Schauspielerei zu tun gehabt als das Erzählen im Rest der Welt. Amerikanisches Leben ist Selbstdarstellung, eine Spiegelfechterei, die frei ist vom Zwang, sich auf eine feste Rolle festzulegen – amerikanische Neurosen sind nicht unbedingt Profilneurosen. Natürlich ist der Dude ein Egozentriker, aber bei Jeff Bridges, Jahrgang ’49, spürt man, wie das Individuum, der Ich-Sager verschwindet im Erzählen und die Grenze zwischen dem Leben und dem Spielen, vor der Kamera, sich auflöst. Ein schöner assoziativer Fluss geht durch das Buch, in dem Hollywood wirklich zu einem Zentrum des Zen wird.
  In der anderen Richtung ist James Franco, Jahrgang ’78, unterwegs, auf die Quellen seines Lebens, seiner Profession zu. Er mag sich dem Fluss der Erzählung nicht anvertrauen in seinem neuen Buch, in dem der Erzähler sich hyperakzentuiert, hyperventiliert. Hier gibt es jede Menge Vorspiel und Vorspielen, auch in der Liebe, die Angst, sich zu verlieren, das Erschrecken, wenn das Leben in einer Fiktion aufwacht. Einen Roman nennt Franco sein Buch „Anonymous Actors“, aber das ist es natürlich gerade nicht. Der Titel suggeriert Schauspielerei als Defekt, als Krankheit, die es zu kurieren gilt – das Ganze spielt sich ab im Schatten des Actors Studio, von Tennessee Williams, Brando und Steve McQueen, und die pragmatischen Ratschläge – die zwölf Schritte, die zwölf Traditionen des anonymen Schauspielers – schrammen so nah am Tautologischen vorbei wie in Europa einst Surrealismus und Situationismus. Von Typen wird erzählt, für die sich Lektionen der Schauspielschule vermengen mit privaten Obsessionen, das bringt einen zu öden Jobs bei McDonald’s und endet gar in nackter Prostitution, und James Franco lässt das richtig scheußlich werden. Er bleibt auch hier der penetrante Agent Provocateur in eigener Sache, naiv und abgebrüht, gnadenlos gebasht für seine Film-, Literatur-, Uni- und Museumsauftritte.
  Wie viele Chaos-Bücher ist auch dieses von einem inneren Verlangen nach Einfachheit und Reinheit getrieben: „McQueen war sexsüchtig und schob einen Dreier nach dem anderen. Er hatte schon ewig Ibsens ,Ein Volksfeind‘ verfilmen wollen, und als er es endlich tat, sah sich niemand den Film an.“ Träumt Franco von einem Kino wie dem von Porter, Bresson, Ozu, Cassavetes, Kubrick . . .?
  „Unser Erfahrungsschatz kann dem Schauspieler nicht zu einer besseren Darstellung, wohl aber zu einem besseren Leben verhelfen“, schreibt James Franco, das ist, nach über hundert Jahren von Hollywoods Star- und Skandal- und Erfolgsgeschichte, eine erstaunliche Feststellung. In diesem Punkt spiegeln die beiden Bücher von Bridges und Franco einander wider. Hollywood Babylon = Hollywood Zen.
James Franco: Manifest der Anonymen Schauspieler. Roman. Aus dem Englischen von Hannes Meyer. Eichborn, Köln 2014. 318 Seiten, 16,99 Euro. E-Book 12,99 Euro.
Jeff Bridges, Bernie Glassman: Der Dude und sein Zen-Meister. Aus dem Englischen von Maria Mill. Bastei Lübbe, Köln 2014. 221 Seiten, 16,99 Euro. E-Book 12,99 Euro.
Hier gibt es jede Menge Vorspiel
und Vorspielen, auch in der
Liebe, die Angst, sich zu verlieren
Jeff Bridges, angenehm zurückgelehnt als der „Big Lebowski“, und James Franco, ein wenig arg konzentriert beim Versuch, die Tradition des amerikanischen Rebellen zu reaktivieren.
Fotos: Ascot Elite/AFP, Valerie Macon
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr
"Experimentell und genial: ein wilder Erguss aus Promi-Klatsch und der Frage nach dem Sinn des Lebens" Cosmopolitan "Humorvoll und schonungslos lässt Franco sich und die Größen seines Genres - von Meryl Streep bis Cate Blanchett, von Jean-Paul Belmondo bis Steve McQueen - gezielt aus ihren Rollen fallen." Morgenpost Sachsen "Eine abgefahrene Mischung aus Hollywood und Kunst" Petra