Das "Manifest der Vielen" ist Gegengift und Pflichtlektüre: Um sich nicht abzuschaffen, muss Deutschland sich neu erfinden. Dreißig profilierte Autorinnen und Autoren schreiben über ihr Leben in Deutschland, über Heimat und Identität, über ihr Muslim- oder Nicht-Muslim-Sein anlässlich der Sarrazin-Debatte. Begriffe wie Migrant, Moslem, Deutscher, Fremder lösen sich dabei immer mehr auf, in den Vordergrund treten kritische Analysen und persönliche Geschichten. Ergebnis ist eine Vielfalt der Stimmen für "das Eigenrecht gelebten Lebens" (Hilal Sezgin).
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Mit großer Betroffenheit nimmt Rezensent Andreas Zielcke zur Kenntnis, dass die Islamkritik deutsche Muslime zu einem solchen Manifest treibt. Dass die knapp 30 Autorinnen und Autoren dann nicht eine Verteidigung der deutschen Muslime, sondern eine "Verteidigung Deutschlands gegen seine populären Verächter" vorlegen, beeindruckt den Rezensenten sehr. Zielcke stellt ein Bemühen in den Texten fest, die "innere Spaltung" im Land überhaupt zu verstehen und sieht die Autoren in einem positiven Gegensatz zur ihren Gegnern, die doch immer nur "belehren" wollten, wie der Rezensent meint.
© Perlentaucher Medien GmbH
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