In diesem Buch möchte ich Männer nicht kategorisieren, sondern einen Überblick über verschiedene "Manns-Bilder" geben. Männern zu begegnen heißt, einer Vielfalt männlicher Persönlichkeiten zu begegnen - es gibt eben nicht nur "den Mann", sondern unzählige Männlichkeiten. In einer (Männer)Welt, die von hierarchischen Strukturen und Expertentum bestimmt ist, gibt das Beziehungsangebot des Personzentrierten Ansatzes Männern die Möglichkeit einer neuen Erfahrung von Begegnung. Begegnung bedeutet hier, das eine "direkte personale Begegnung stattfindet, auf einer Ebene von Person zu Person, eine aufrichtige Beziehung zwischen zwei unvollkommenen Menschen." (C. Rogers 1980). Die Beziehung als ein Miteinander und Einander-Gegenüber-Sein, Austausch und Konfrontation sind das Wesentliche der Therapie. Ein von den personzentrierten Grundhaltungen bestimmter Dialog gibt Männern im Rahmen einer therapeutischen Beziehung die Möglichkeit, ihren "Manns-Bildern" und Mythen zu begegnen und sich davon zu eman(n)zipieren, d.h. frei zu machen. Thomas Köffler