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Der Band 19/2010 der Mannheimer Geschichtsblätter - remmagazin widmet sich mit Beiträgen, die ganz aktuellen, interdisziplinären Forschungsansätzen entspringen und hier zum ersten Mal publiziert werden, der historischen Erkundung von Bildern des Selbst und ihrer Präsentation im jeweiligen gesellschaftlichen Kontext. Bilder des Selbst und ihre Vermittlung im näheren und weiteren Umkreis sind seit der Schule der Annalisten ein wichtiges Thema der Historiographie. Wie ein Landesherr Technologietransfer zum Wohl seiner Untertanen und gleichzeitig für seine Darstellung als aufgeklärter Fürst…mehr

Produktbeschreibung
Der Band 19/2010 der Mannheimer Geschichtsblätter - remmagazin widmet sich mit Beiträgen, die ganz aktuellen, interdisziplinären Forschungsansätzen entspringen und hier zum ersten Mal publiziert werden, der historischen Erkundung von Bildern des Selbst und ihrer Präsentation im jeweiligen gesellschaftlichen Kontext. Bilder des Selbst und ihre Vermittlung im näheren und weiteren Umkreis sind seit der Schule der Annalisten ein wichtiges Thema der Historiographie. Wie ein Landesherr Technologietransfer zum Wohl seiner Untertanen und gleichzeitig für seine Darstellung als aufgeklärter Fürst einsetzte – und wie wenig ihm dies letztendlich im Urteil der Nachwelt nutzte –, wird hier erläutert anhand von „Fürstenreisen und Technologietransfer“ und mit dem nach langer Zeit wieder vollständig publizierten „Totengespräch“ des Kurfürsten Carl Theodor. Die „biographischen Bruchstücke” Collinis lenken das Augenmerk auf eine weitere, einstmals gesamteuropäisch verbreitete Form der Eigenpräsentation, das persönliche Siegel. Selbstdarstellung durch Kleidung ist einerseits selbstverständlich, stand aber andererseits lange im Verdacht unziemlicher Eitelkeit. Erst spät geriet sie in den Blick historischer Forschung, erwies sich jedoch als erkenntnisträchtiger Untersuchungsgegenstand. Den zweiten Schwerpunkt bilden deshalb die ersten Forschungsergebnisse im Rahmen eines großzügig geförderten, von den rem initiierten EU-Projektes. Unter der Bezeichnung „Clothing and Identities. New Perspectives on Textiles in the Roman Empire (DressID)” widmet es sich dem Verhältnis von Kleidung und Identität im römischen Reich. Multinationale Arbeitsgruppen tagen in regelmäßigen Abständen, die Ergebnisse der Tagung „Self and Society“ in Sheffield vom Februar 2009 sind in diesem Band versammelt. Die schriftlichen und bildlichen Quellen zur römischen Antike werden unter neuen Gesichtspunkten befragt und offenbaren Erstaunliches. Unter anderem ist zu erfahren, wie die Einwohner der römischen Rhein-Provinzen ihr Selbstbewusstsein mittels der Entwicklung eines eigenen Kleiderensembles ausdrückten, und was es für einen römischen Soldaten bedeutete, wenn ihm sein Gürtel im Rahmen einer Disziplinarmaßnahme abgenommen wurde. Da Kleidung jedem „an die Haut“ geht, dürften die Artikel nicht nur dem Historiker eine erkenntnisreiche Lektüre bieten.