Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Weltgeschichte - Moderne Geschichte, Note: 1,0, Universität Mannheim (Historisches Institut), Veranstaltung: Proseminar: Deutschland und China zwischen 1949 und 1989, Sprache: Deutsch, Abstract: Nachdem die wichtigsten Unterschiede zwischen "wissenschaftlichem Kommunismus" und Maoismus aus neutraler Sicht - der des westdeutschen Politologen und Marxismusforschers Wolfgang Leonhard - geklärt sind, soll ein Blick auf die Natur des spezifisch westdeutschen Dialogs zwischen Sowjet-Kommunisten und Maoisten geworfen werden. Dabei sollen die Fragen geklärt werden, warum und wie weit sich die K-Gruppen vom Modell der Sowjet-Union entfernten und ob sie sich wirklich dem Maoismus oder eher einem erdachten Idealkommunismus annäherten, der dann in Mao-Bilder und -Zitate hineinprojiziert wurde. Danach soll, angesichts der Kritik der westdeutschen Orthodoxen am Maoismus, beleuchtet werden, ob sich diese Fragen auch die westdeutschen Orthodoxen stellten, und wenn ja, wie sie die Frage nach der Originalität des westdeutschen Maoismus beantworteten. Dies lässt sich in einer Doppelfrage zusammenfassen: Was machten die K-Gruppen aus dem Maoismus und wie wurde dies von den westdeutschen Orthodoxen verstanden? Der Kommunismus während des Kalten Krieges war vielfältiger als man denkt, er existierte im 20. Jahrhundert in vielen verschiedenen Varianten. Die beiden größten Leitideologien waren jedoch der "wissenschaftliche Kommunismus" der UdSSR und die Große Lehre Mao-tse-tungs in China. Diese rangen um den Führungsanspruch der kommunistischen Lehre - so auch in Westdeutschland. In den 1970er Jahren entbrannte unter den westdeutschen Linken eine regelrechte Flut an Diskussionen darüber, welche Ideologie nun den "echten" Marxismus-Leninismus repräsentiert - was im Großen auf der Weltbühne geschah, lief auch im Kleinen in der BRD ab. Aber handelt es sich hier wirklich um den gleichen Konflikt? Zunächst scheint es überraschend, dass esauch in Westdeutschland eine nennenswerte kommunistische Szene gab und tatsächlich beschränkte sich diese auch auf einen relativ kleinen Personenkreis.
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