Verschollene Seiten aus dem Nachlass in Erstveröffentlichung: 20 Seiten Faksimile + Umschrift mit Nachwort. Beigabe: 2 bislang unpublizierte A4-Fotodrucke aus dem Nachlass. Dritte Auflage. Hans Jürgen von der Wense (1894–1966): Komponist, Übersetzer, Wanderer, Fotograf, Collagekünstler, Wetterkundler, hinterließ bei seinem Tod nur sehr wenig dingfestes Druckwerk, dafür umso mehr ungebundenes Blattwerk: lose blätter – der unzeitgemäße Universalgelehrte hat etwa 25000 von ihnen mit Notizen, Fragmenten und Funden beschrieben und in über 300 Mappen gehortet und geordnet. Die Loseblatt-Sammlung selbst erweist sich für den Fragmentariker als eine elastische, stets erweiterbare Form der gegenseitigen Ansteckung von Wissenschaft und Poesie, die seiner Art des Arbeitens und Denkens im Geiste der Frühromantik wohl im Innersten entsprach. Das Wissen nicht als Textzusammenhang, sondern als Feld. Nicht lesen, sondern grasen. Mappe 01 ist den Wolken gewidmet: selbst luftige Behälter, flüchtige Transporter, schwebende Verwandlungen. So auch die Aufzeichnungen: Eigenes und Fremdes, Hingetuschtes und Aufgegriffenes steht neben Ausgefeiltem, Kristallisiertem. Die Dinge sich ausdehnen, sich bilden lassen. Ihnen folgen. Denn alles hat seinen eigenen Umraum, seine Landschaften. Die faksimilierten Mappenblätter mit textgenetischer Umschrift machen diese Atmosphären des Denkens spürbar. Mit zwei Wense-Fotografien aus dem Nachlass und einem Nachwort der Herausgeber.