Als der aufstrebende Romanist Ernst Robert Curtius seinen wegweisenden Essay »Marcel Proust« 1925 erstmals veröffentlichte, wurde der bedeutendste französischsprachige Erzähler der Moderne in Deutschland gerade erst entdeckt. Umso erstaunlicher ist es, mit welcher Genauigkeit, mit welch sicherer Intuition Curtius durch Marcel Prousts Werk führt. Er tut es nicht nur als kundiger Literaturwissenschaftler, sondern vor allem als begnadeter Leser. Satz für Satz, Metapher für Metapher erhellt Curtius kongenial den besonderen Zauber von »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit«. Sein Essay ist daher nicht nur ein Lektürebegleiter erster Wahl für alle Proust-Leser und diejenigen, die es endlich werden wollen, sondern auch ein Meisterstück literarischer Kritik, das höchsten Genuss verspricht. Die Neuausgabe von »Marcel Proust« erscheint zum 150. Geburtstag des großen Schriftstellers mit einem Nachwort und frischen Übersetzungen der zitierten französischen Passagen von Michael Kleeberg sowie mit zahlreichen Abbildungen und Faksimiles.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Zu Marcel Prousts 150. Geburtstag erscheinen nicht nur eine Reihe von neuen Titeln, sondern auch Klassiker wie Ernst-Robert Curtius berühmter Proust-Essay neu, den Rezensent Andreas Platthaus noch einmal mit großem Gewinn gelesen hat. Wie Platthaus erklärt, hat der Romanist Curtius den französischen Romancier nicht aus dessen Leben heraus zu verstehen versucht, sondern aus dessen Lektüren. Wie erhellend das ist, zeigt sich für Platthaus darin, dass auch Proust selbst dachte, ein Leser suche in einem Roman vor allem sich selbst. Auch Michael Kleebergs Nachwort findet der Rezensent instruktiv.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Curtius deutet Prousts Schreiben aus dessen Lektüren heraus - (...) und führt dadurch die eigene literaturwissenschaftliche Methode vor. (...) Er verstand einfach Proust.« Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung »Die erste große deutsche Analyse des Autors.« DIE ZEIT »Das Buch ist ein Meisterwerk der Literaturkritik, weil es nicht nur genau analysiert, sondern sich selbst auch einer eleganten, eingangigen Sprache bedient.« Cornelia Geißler, Berliner Zeitung »Tatsächlich ist es größtenteils ein Genuss, diesen Essay zu lesen (...)« Gerrit Bartels, Der Tagesspiegel »Dieser Essay (...) vermittelt, was Curtius als ersten Eindruck erlebte: »ein seltsames Gemisch von Bezauberung und Verwirrung«.« Konrad Holzer, Buchkultur »Bei einem so komplexen Werk ist schon die Frage schwer zu beantworten, wovon es eigentlich handelt. (...) Curtius las es unter philosophischen Fragestellungen wie nach dem Verhaltnis von Kunst und Erkenntnis, Zeit und Platonismus und die »Unzulanglichkeit der Liebe«.« Olaf Kistenmacher, konkret »Das ist die hohe Schule der Textinterpretation.« Peter Zimmermann, Ö1-Büchersendung »Ex libris«