Dieser Fotoband illustriert das Leben von Marcel Reich-Ranicki, mit vielen, zum überwiegenden Teil unveröffentlichten Fotografien. Da ist Marcel Reich-Ranicki im Gespräch mit Elias Canetti oder Martin Walser, in der Wohnung von Max Brod oder, umständlich einsteigend, in dem kleinen Propellerflugzeug von Ernst Schnabel. Es sind gleichzeitig Erinnerungszeichen an die Figuren, von denen seine Autobiographie "Mein Leben" handelt. Die Eltern, der Großvater, Reich-Ranicki selbst, im Berlin der dreißiger Jahre. Wiedergegeben werden die Dokumente seines Lebens und seiner erstaunlichen…mehr
Dieser Fotoband illustriert das Leben von Marcel Reich-Ranicki, mit vielen, zum überwiegenden Teil unveröffentlichten Fotografien. Da ist Marcel Reich-Ranicki im Gespräch mit Elias Canetti oder Martin Walser, in der Wohnung von Max Brod oder, umständlich einsteigend, in dem kleinen Propellerflugzeug von Ernst Schnabel. Es sind gleichzeitig Erinnerungszeichen an die Figuren, von denen seine Autobiographie "Mein Leben" handelt. Die Eltern, der Großvater, Reich-Ranicki selbst, im Berlin der dreißiger Jahre. Wiedergegeben werden die Dokumente seines Lebens und seiner erstaunlichen Zeitgenossenschaft. Oft erzählen die Fotos unbekannte Episonden aus seinem Leben, Ergänzungen einer Biographie, die Frank Schirrmacher in vielen Gesprächen mit Reich-Ranicki und seiner Frau Tosia aufgezeichnet und in seinem Essay wiedergegeben hat. Entstanden ist so sehr viel mehr als ein Familienalbum oder ein Bildband - es ist die Chronik einer der erstaunlichsten geistigen Karrieren in der zweiten Jah rhunderthälfte: eine Geschichte Deutschlands und seiner Literatur.
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Autorenporträt
Marcel Reich-Ranicki, geboren 1920 in Wloclawek an der Weichsel, ist in Berlin aufgewachsen. Er war 1960 - 1973 ständiger Literaturkritiker der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" und leitete 1973 - 1988 in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" die Redaktion für Literatur und literarisches Leben. In den Jahren 1968/69 lehrte er an amerikanischen Universitäten, 1971 - 1975 war er ständiger Gastprofessor für Neue Deutsche Literatur an den Universitäten von Stockholm und Uppsala, seit 1974 ist er Honorarprofessor an der Universität Tübingen, in den Jahren 1991/1992 bekleidete er die Heinrich-Heine-Gastprofessur an der Universität Düsseldorf. Seit 1988 leitete er das "Literarische Quartett" im Zweiten Deutschen Fernsehen. Reich-Ranicki erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem: die Ehrendoktorwürde der Universitäten Uppsala, Augsburg, Bamberg und Düsseldorf, den Ricarda-Huch-Preis (1981), den Thomas-Mann-Preis (1987), den Bayerischen Fernsehpreis (1991), den Ludwig-Börne-Preis (
1995), die Ehrendoktorwürde der Berliner Humboldt-Universität (2007), den Henri Nannen Preis für sein journalistisches Lebenswerk (2008), die Ehrenmedaille für Literatur der Ludwig-Börne-Stiftung (2010), den Internationalen Mendelssohn-Preis (2011) sowie den Kulturpreis der B.Z. für sein Lebenswerk (2012). Marcel Reich-Ranicki verstarb im September 2013.
Frank Schirrmacher, geboren 1959, Studium in Heidelberg und Cambridge, Promotion. Seit 1994 war er einer der Herausgeber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Für seine Bücher bekam er zahlreiche Auszeichnungen. 2007 erhielt er als erster Journalist den "Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache" und wurde 2009 mit dem "Ludwig-Börne-Preis" ausgezeichnet. Er lebte in Frankfurt und Potsdam. Frank Schirrmacher verstarb im Juni 2014.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
In ihrem Artikel zum 80. Geburtstags des berühmtesten deutschen Kritikers liefert Ursula März nur einen Hinweis auf den vorliegenden Band, der aber interessant genug ist, dass man diesen Band durchblättern möchte. März fällt ein Kontrast auf zwischen dem MRR, wie man ihn aus dem Fernsehen kennt, eine "gewaltige, ausgelassene Präsenz", und den Fotografien, die einen eher scheuen, abweisenden und introvertierten Mann zu zeigen scheinen. März erklärt diesen Kontrast mit einer Theorie der "vitalen Melancholie", die es Reich-Ranicki erlaube, seine Spontaneität bewusst und selbstbewusst auszuspielen, ohne seine Melancholie je zu verraten.