Margareta Ebner (ca. 1291-1351) ist eine der bedeutendsten deutschen Mystikerinnen des Mittelalters. Schon früh erlebte sie intensive Visionen, verbunden mit Erfahrungen der göttlichen Einheit. Ihr Kloster und ihr Grab gelten auch heute noch als Orte der Heilung und der inneren Einkehr. In ihren Offenbarungsschriften schildert sie ihr Leben und ihre mystischen Einsichten mit einem Detailreichtum, den man in der spirituellen Literatur nur selten findet. Diese Texte sind zugleich eine der faszinierendsten deutschen Frauenautobiographien des Mittelalters, die auch einen lebendigen Einblick in den Alltag des damaligen Klosterlebens bieten. Auch auf einem anderem Gebiet war Margareta prägend: Ihr spiritueller Briefwechsel mit dem Wanderprediger Heinrich von Nördlingen ist die älteste noch erhaltene Korrespondenz in deutscher Sprache, ein monumentales Zeugnis geistiger Verbundenheit. Ihr wichtigstes spirituelles Vermächtnis sind ihre Paternoster. Dies sind eigenständige, klar strukturierte Meditationen und Betrachtungen, die Margareta als ihren größten Schatz ansah und die hier zum ersten Mal gesammelt erscheinen. Auch der heutige Mystiker kann sie nutzen, um Zugang zu den Geheimnissen der Seligen zu erlangen.
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