Die Nacht zum 24. August 1572 war eine Nacht des Terrors. Katharina von Medici ließ in Paris 2000 Hugenotten ermorden, in den folgenden Wochen wurden weitere 20.000 umgebracht. Heinrich Mann beschreibt in seinem historischen Roman, den er Mitte der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts verfasst hat, das korrupte, von Intrigen und Machtkämpfen beherrschte Hofleben: Anspielungen auf die Gegenwart Heinrich Manns, auf das nationalsozialistische Terrorregime sind deutlich erkennbar. "Margot", ein Kapitel aus der Lebensgeschichte des Königs Henri IV., ist ein Aufruf zur Menschlichkeit, die dem Terror gegenübergestellt wird. Heinrich Mann wollte in einer Zeit des Krieges und des Exils, "dass Deutsch und Französisch sich dies eine Mal durchdrängen. Davon erhoffte ich immer das beste für die Welt."
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Unvermittelt geht's zu in dieser Auskopplung aus Heinrich Manns historischem Epos "Die Jugend des Königs Henri Quatre". Zu nah für jeden Überblick, schreibt Wilhelm Trapp, "fast klebt man an den Figuren". Doch Trapp gefällt das gar nicht schlecht, darf er doch Ränke belauschen, "in denen persönliche Neigung, Schmach und Eifersucht zu Politik geschmiedet werden", und am "Drängen, Dürsten und Sattwerden" Marguerites "Margots" de Valois, Prinzessin von Frankreich, teilhaben. An der "Staatsorgie anlässlich der brisanten Hochzeit der katholischen Margot und des protestantischen Henri", die, so Trapp, so märchenhaft beginnt, um als Gräuelspiel zu enden: "Nach dem Opium des Brautfestes umklammert den Leser die phobische Enge der Bartholomäusnacht".
© Perlentaucher Medien GmbH
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