Die "Frau aus Magdala" ist eine der geheimnisvollsten Figuren im Neuen Testament. Ihr Bild setzt sich aus den unterschiedlichsten Facetten zusammen. So wurde sie zur Prostituierten, zur Heiligen und zur Schutzpatronin "gefallener Mädchen". Sie wurde als große Büßerin in die Wüste geschickt und von Parfümfabrikanten und Friseuren zur Schutzheiligen der Kosmetikindustrie gemacht. Die gnostische Maria Magdalena dagegen wurde in frühchristlichen Kreisen als eine Frau mit spirituellen Fähigkeiten, als Lehrerin und Priesterin, als Ermahnerin der Jünger und als Partnerin Jesu verehrt. Sie repräsentierte weibliche Göttlichkeit und verkörperte höchste Weisheit und tiefste Einsicht. Gemeinsam mit Christus wurde sie zu einer göttlichen Gestalt transzendiert. Die Autorin beleuchtet die Umstände, die nach Jesu Tod zur Verdrängung von Maria Magdalena und der anderen Frauen führten und erläutert die Hintergründe gnostischen Denkens ebenso wie die esoterischen Lehren der Maria Magdalena, die sich aus dem apokryphen "Evangelium nach Maria" ergeben. So wird deutlich, dass diese Frauengestalt in einer alten matriarchalen Tradition steht.