Keine typische Weihnachtsgeschichte
Miriam ist verzeifelt und sieht keinen Lichtstreif mehr am Horizont. Ihre Schwester und ihr Schwager sind tödlich verunglückt und haben ihre beiden Kinder, die kleine Anna-Sophie und den etwas älteren Bene zurückgelassen. Ganz selbstverständlich nimmt Miriam
sich ihrer Nichte und ihres Neffen an. Sie liebt die beiden Kinder aufrichtig. Mit allen Mitteln…mehrKeine typische Weihnachtsgeschichte
Miriam ist verzeifelt und sieht keinen Lichtstreif mehr am Horizont. Ihre Schwester und ihr Schwager sind tödlich verunglückt und haben ihre beiden Kinder, die kleine Anna-Sophie und den etwas älteren Bene zurückgelassen. Ganz selbstverständlich nimmt Miriam sich ihrer Nichte und ihres Neffen an. Sie liebt die beiden Kinder aufrichtig. Mit allen Mitteln kämpft sie darum, das Sorgerecht für die zwei Waisen behalten zu dürfen. Doch zur Zeit meint das Leben es nicht gerade gut mit ihr. Selbst hochschwanger, vom dazugehörigen Vater verlassen, vollkommen mittellos und ohne Aussicht auf einen Job, drohen die Behörden, ihr die Kinder wieder wegzunehmen.
Eines Tages steigt Miriam mit den Kindern in ihrer Not in ein Taxi, wohlwissend, dass sie den Taxifahrer nicht bezahlen kann, um den anstehenden Besuch bei der Hebamme bewerkstelligen zu können. So lernt sie den Taxifahrer und Musiker Joe kennen und erhofft sich in ihm bald ihren " Retter ". Joe hat einerseits Mitleid mit seinen Passagieren und ist auch recht hilfsbereit, doch andererseits hat seine Güte auch Grenzen und er möchte sie schnell wieder loswerden. Er hat genug eigene Probleme, die er mit sich rumträgt.
Cover, Klappentext und der Untertitel versprechen eine gefühlvolle und eher amüsante ,typische Weihnachtsgeschichte. Durch die unterschiedlichen Rezensionen quasi vorgewarnt, habe ich jedoch versucht, ohne bestimmte Erwartungen an die Lektüre dieses Buches heranzugehen und bin in den Genuss einer sehr berührenden, aber insgesamt eher traurigen Geschichte gekommen, die durchaus zum Nachdenken anregt. Zum Glück gibt es auch einige Situationen, die einen schmunzeln lassen und die verhindern, dass die Geschichte allzu melodramatisch wird.
Der Schreibstil war sehr gewöhnungsbedürftig und manchmal ein klein wenig schwer zugänglich für mich. Die zum Teil längeren Passagen, in denen von der Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten - ohne Dialoge - erzählt wird, sind manchmal etwas schleppend zu lesen gewesen. Allerdings tragen diese auch dazu bei, der Geschichte und ihren Figuren eine gewisse Tiefe zu geben. Probleme bereitet haben mir auch die Szenen leicht mystischer Natur, wie z.B. Miriams Abdriften in ihre Traumwelt Shambala oder die übersinnlichen Fähigkeiten der Hebamme. Aber dies ist sicherlich eine persönliche Geschmacks- bzw. Einstellungssache.
Ganz entzückend gestaltet waren für mich die Charaktere der beiden Kinder. Ich hätte sie gerne so manches mal tröstend in den Arm genommen.
Aufgrund dieser doch sehr unterschiedlichen Gedanken zu diesem Buch, fällt es mir nicht ganz leicht, es " gerecht " zu bewerten. Ich kann sowohl die eher negativen, als auch die äußerst positiven Meinungen hierzu nachvollziehen. Ich schwanke selbst zwischen 3 und 4 Sternen. Da es sich aber für mich mit seiner Art angenehm von der breiten Masse derartiger Bücher ein wenig abhebt und es eben keineswegs einfach nur " eine weihnachtliche Liebesgeschichte " ist, entscheide ich mich für 4 Sterne.
Am besten macht sich jeder selbst ein Bild davon, indem er das Buch einfach liest, denn lesenswert ist es in jedem Fall. Man darf sich eben nur nicht durch Cover etc. in die Irre führen lassen. Im übrigen kann ich mir eine Verfilmung der Geschichte gut vorstellen und warte schon neugierig darauf, dass er zu sehen sein wird.