Zahlreiche Aufsätze, die María Zambrano (1904-1991) zwischen 1928 und 1987 verfasste, kreisen um ihre beiden großen Themen: Europa und die Stadt. Es sind Texte, die zugleich Lebensstationen dieser europäischen Intellektuellen - Spanien, Lateinamerika, Rom, Paris - in Erinnerung bringen. Im Zeichen der aktuellen Vertrauenskrise Europas scheint es vielversprechend, den Blick auf eine Denkerin zu richten, die seit den dreißiger Jahren in Spanien, seit den vierziger Jahren in Lateinamerika und Europa das Spannungsfeld zwischen Subjekt und Gesellschaft vermessen hat. In der ihr eigenen Reflexionsform des pensamiento poético entwickelt die Grenzgängerin zwischen Philosophie, Pädagogik und Poesie ihre Gedanken über Mensch und Gesellschaft, Persona und Staat, Polis und Metropolen, Europa und Spanien.