Mit seiner 1932 veröffentlichten Biografie unternimmt Stefan Zweig den Versuch einer historischen Neudeutung der während der Französischen Revolution hingerichteten Königin Marie Antoinette. Für ihn ist die ursprünglich aus Österreich stammende Ehefrau Ludwig des XVI. weniger die hemmungslose und egoistische Verschwenderin, für die sie die Revolutionäre hielten, als vielmehr eine Durchschnittsfrau, der durch ein ebenso unerwartetes wie monumentales historisches Ereignis eine heroische Rolle aufgezwungen wurde.