Sie war die erste Frau der Wissenschaft. Für ihre bahnbrechenden Untersuchungen zur Radioaktivität erhält sie 1903 zusammen mit ihrem Mann Pierre Curie den Nobelpreis für Physik. Marie Curie revolutioniert die Welt der Wissenschaft, 1908 wird sie als erste Professorin an die Sorbonne in Paris berufen, 1911 erhält sie allein den Nobelpreis für Chemie und macht damit in den bisher den Männern vorbehaltenen Disziplinen eine spektakuläre Karriere. Auf der Grundlage von Tagebüchern, Briefen und Notizheften zeichnet die Historikerin Barbara Goldsmith ein einfühlsames Portrait: Wer war diese außergewöhnliche Frau, die für die Wissenschaft ihre Heimat Polen verließ, die gegen alle gesellschaftlichen Widerstände kämpfte, die jahrelang im Dienst der Forschung und des Fortschritts mit radioaktiver Strahlung experimentierte? Wie besessen musste sie gewesen sein, dass sie am Ende ihr Leben für die Wissenschaft gab?
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.10.2010Forschungsgefühl
Marie Curie (1867 bis 1934) erhielt für ihre Untersuchungen zur Radioaktivität 1903 zusammen mir ihrem Mann Pierre Curie den Nobelpreis für Physik, 1911 dann allein den Nobelpreis für Chemie. Die Historikerin und Journalistin Barbara Goldsmith zeichnet das Leben der ersten Frau, die sich in der bis dahin männlich dominierten Wissenschaft durchsetzen konnte, anhand von Tagebüchern, Briefen und Notizheften nach. Es ist daraus eine Biographie geworden, die sich wie ein Roman liest. Goldsmith gelingt der Drahtseilakt, auf Emotionen einzugehen, ohne dabei kitschig zu werden. Sie beschreibt psychische Dispositionen so sachlich, wie die Porträtierte es selbst gewesen ist. Wir erfahren von den Gefühlen einer Frau, die ihr Leben der Wissenschaft widmete. Einzig mit ihrem Mann Pierre, der ihre Hingabe an die Forschung teilte, verknüpfte sie ein besonderes Band. Und festzuhalten ist auch, dass man für die Ausführungen zu Marie Curies Forschungsleistungen kein Diplom in Chemie oder Physik benötigt. (Barbara Goldsmith: "Marie Curie". Die erste Frau der Wissenschaft. Piper Verlag. München 2010., Br. 255 S., Abb., 19,95 [Euro].)
laus
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Marie Curie (1867 bis 1934) erhielt für ihre Untersuchungen zur Radioaktivität 1903 zusammen mir ihrem Mann Pierre Curie den Nobelpreis für Physik, 1911 dann allein den Nobelpreis für Chemie. Die Historikerin und Journalistin Barbara Goldsmith zeichnet das Leben der ersten Frau, die sich in der bis dahin männlich dominierten Wissenschaft durchsetzen konnte, anhand von Tagebüchern, Briefen und Notizheften nach. Es ist daraus eine Biographie geworden, die sich wie ein Roman liest. Goldsmith gelingt der Drahtseilakt, auf Emotionen einzugehen, ohne dabei kitschig zu werden. Sie beschreibt psychische Dispositionen so sachlich, wie die Porträtierte es selbst gewesen ist. Wir erfahren von den Gefühlen einer Frau, die ihr Leben der Wissenschaft widmete. Einzig mit ihrem Mann Pierre, der ihre Hingabe an die Forschung teilte, verknüpfte sie ein besonderes Band. Und festzuhalten ist auch, dass man für die Ausführungen zu Marie Curies Forschungsleistungen kein Diplom in Chemie oder Physik benötigt. (Barbara Goldsmith: "Marie Curie". Die erste Frau der Wissenschaft. Piper Verlag. München 2010., Br. 255 S., Abb., 19,95 [Euro].)
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Diese Biografie der zweifachen Nobelpreisträgerin Marie Curie entfernt sich im Wesentlichen nicht, wie Sabine Fröhlich feststellen kann, von der "differenzierten" Lebensbeschreibung von Susan Quinn. Dazu versucht die amerikanische Autorin Barbara Goldsmith aber eine psychologische Deutung, die die Rezensentin als klischeehaften Rückgriff auf alte Zuschreibungen empfindet. Indem Goldsmith die wissenschaftliche Exzellenz auf Kosten von Mütterlichkeit und emotionaler Wärme erlangt sieht, greife sie gerade auf die Stereotypen von Frauenbildern zurück, die Curie für sich zu überwinden suchte, so die Rezensentin missbilligend, die Goldsmith im Übrigen auch den allzu vertraulichen und "allwissenden" Zugriff auf ihre Protagonistin ein bisschen übel nimmt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Goldsmith macht Curies wissenschaftliche Entdeckungen leicht verständlich.« Die Welt
»Die Autorin macht die wissenschaftlichen Entdeckungen leicht verständlich, schiebt solche Passagen in den biografischen Ablauf geschickt ein, erklärt den Unterschied zwischen Röntgenstrahlen- und Radiumbehandlung, die oft miteinander verwechselt werden.« Die Welt 20101211