Hat ein Sohn mehr Einblick in das Werk seines Vaters als Außenstehende? Eine schwierige Frage. Das Buch jedenfalls, das Christopher Rothko über die Kunst seines Vaters geschrieben hat, verbindet beides: Innensicht und Außenansicht, persönliche Bemerkungen und kunstwissenschaftliche Untersuchung.Rothko schied 1970 durch Freitod aus dem Leben. Sein Sohn war damals sechs Jahre alt. Dessen Buch ist deshalb zunächst die Suche nach dem verlorenen Vater. Doch es ist viel mehr. Der Autor schöpft aus dem reichen Familienarchiv sowie aus Briefwechseln mit Freunden und Bekannten. Zudem hatte er während seiner Nachforschungen den umfangreichen Nachlass des OEuvres um sich: die wichtigen, der Öffentlichkeit oft unbekannten Vorstudien zu den großen Gemälden. Herausgekommen ist ein vielseitiges Werk, Liebeserklärung auf der einen Seite, wissenschaftliche Exegese auf der anderen. Versehen, immer wieder, mit persönlichen Erinnerungen an den Verschwundenen, der schon zu Lebzeiten nur halb da war.Natürlich gilt, dass sich Rothkos Werk nur über die konzentrierte, langsame, lange Betrachtung erschließt, über Bildversenkung und Meditation. Doch die kluge Erklärung im Vorfeld der Bildbetrachtung kann dabei helfen, sich diesem Jahrhundertkünstler auf frische Weise zu nähern und einem Werk zu begegnen, das viele magnetisch in seinen Bann zieht, dessen Schöpfer aber verstörend enigmatisch bleibt. Das ist die Leistung Christopher Rothkos: Er öffnet neue Denk- und Sehwege zu einem Künstler, der - unter anderem - sein Vater war.Erscheint zur großen Mark-Rothko-Retrospektive im Kunsthistorischen Museum, Wien 11. März bis 30. Juni 2019»Äußerst sympathische, erfrischende Einführung in das Werk von Mark Rothko!« The AMERICAN SCHOLAR»Eine Wissensfundgrube!« The WICHITA EAGLE»Eine ungewöhnlich persönliche und aufschlussreiche Verbindung aus Memoir und Kunstkritik. Eine privilegierte und faszinierende Betrachtungsweise.« KIRKUS REVIEW