Der Abbau der Grenzen, die wirtschaftliche und soziale Vereinigung sowie die Herstellung auch der staatlichen Einheit eröffnen Potentiale für bestehende und neu zu schaffende Märkte. Diese neue Situation zieht insbesondere für die Wirtschaftsunternehmen aber auch für öffentliche Verwaltungen und eine Reihe weiterer Institutionen zahlreiche organisatorische und technische Maßnahmen nach sich. Ein bedeutender Anteil der erforderlichen Maßnahmen entfällt auf das betriebliche Informations- und Kommunikationsmanagement. Im östlichen Teil der deutschen Wirtschaft geht es in erster Linie um den Fortbestand existierender Unternehmen. Hierzu sind einerseits alte, zentralistische Strukturen durch neue, marktorientierte zu ersetzen. Andererseits müssen Produkte und Dienstleistungen den Anforderungen eines westeuropäischen Marktes genügen. Finanzierungs- und Förderungsmechanismen, Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen sind hierbei ebenso wichtig, wie die Beobachtung der derzeitigen Wettbew erbssituation und die Erschließung neuer Beschaffungs- und Absatzmärkte. Die westdeutschen Wirtschaftsunternehmen sind gleichzeitig bestrebt, den sich öffnenden, neuen Markt für sich und ihr Angebot zu erschließen. Dazu müssen die Anforderungen sowohl der Industrie als auch der Bevölkerung richtig analysiert und die entsprechenden Aktivitäten zielgerichtet geplant, initiiert und gesteuert werden. Die wohl einmalige Chance, beim Zusammenwachsen zweier unterschiedlicher Wirtschaftssysteme, einen entscheidenden Wettbewerbsvorsprung zu erlangen, können nur diejenigen Unternehmen nutzen, die kurzfristig und flexibel auf sich verändernde Situationen und Anforderungen reagieren. Eine entscheidende Rolle für die Unternehmen spielt in dieser Zeit die Existenz eines gut funktionierenden Informations- und Kommunikationsmanagements, das insbesondere bei Kooperationen zwischen westlichen und östlichen Partnern bestmöglich aufeinander abgestimmt sein muß. Zum ersten mal seit Bestehen des Fachaussch usses 5.6 "Büroinformations- und -kommunikationssysteme (BIKOS)" der Gesellschaft für Informatik e.V. und der Fachsektion 8 "Büroautomatisierung und Informationsnetze" der Gesellschaft für Informatik der DDR hat sich die Gelegenheit ergeben, erstmals eine Fachtagung für Teilnehmer aus beiden Teilen Deutschlands durchzuführen. Auf dieser gesamtdeutschen Tagung haben erfahrene Wirtschaftspraktiker Strategien, Konzepte und Maßnahmen des Informations- und Kommunikationsmanagements vorgestellt, die in ihren Unternehmen eine wesentliche Voraussetzung dafür geschaffen haben, auf einem neuen Markt innerhalb Europas erfolgreich zu operieren. Der vorliegende Band macht nun die Ergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich.