Das Arbeiten in Zyklen ist für Markus Daum keine rein technische Angelegenheit. Im Zyklus löst sich für Daum der Kreislauf von Werden und Vergehen ein, mit dem sich der Künstler seit Jahrzehnten befasst. Anschaulich wird dies in seiner Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper, den er sowohl bildhauerisch als auch grafisch darstellt. Gut 400 Blätter umfasst sein grafisches Werk, der erste Radierungszyklus entstand bereits gegen Ende seines Studiums, das er zuerst an der Akademie in Stuttgart bei Alfred Hrdlicka und dann in Berlin bei Rolf Szymanski absolvierte. Seitdem ist die Radierung ein notwendiges Gegenstück zu seiner bildhauerischen Arbeit. Wie die Bildhauerei verlangt auch die Radierung ein sukzessives Arbeiten, das sich über viele einzelne Schritte allmählich entwickelt. Daum beendet diesen Prozess selbst, indem er auf seiner eigenen Presse die Radierungen druckt. Markus Daum arbeitet sich an seinen Themen und Motiven ab, bis sie sich für ihn erschöpft haben. Doch das kann dauern. Der Zyklus „Im nebenher von allem“ besteht aus 63 Einzelarbeiten. Trotz der geschlossenen Struktur des Zyklus interessiert Markus Daum das Fragmentarische, die Andeutung. Der Betrachter wird eingebunden in den Prozess des Vervollständigens, liest selbst die Spuren der Zeit, die der Künstler festgehalten hat und ergänzt sie, hält sie am Leben.