Wie sich Literatur und Kunst von heute wechselseitig beeinflussen, darüber wird in Deutschland nur selten geschrieben. Die neue Reihe Dialog : Kunst : Literatur, die Heinz-Norbert Jocks mit vier Titeln eröffnet, widmet sich diesen Vernetzungen. Die Gespräche mit je zwei bildenden Künstlern und Autoren beleuchten sowohl die offenkundigen wie auch die verborgenen Anregungen und Dialoge zwischen visuellen und sprachlichen Kunstwerken. Die Tatsache, dass Künstler und Schriftsteller den Einzugsbereich ihrer Wahrnehmung über die Grenzen des eigenen Mediums hinaus verschieben und im fließenden Hin und Her des Sehens und Denkens eine "gleitende Wahrnehmung" entsteht, macht die Kunst zwar kommentarbedürftig, verdeutlicht aber zugleich auch ihren neuen Reichtum - eine Entwicklung, die nicht etwa auf die Entfernung von der Tradition, sondern auf deren Verwandlung in Eigenes zielt.