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Eine Welt, in der Verwandtschaft nicht an Abstammung geknüpft ist, sondern an emotionale Nähe. Das ist die Prämisse. Menschen, die einander nahekommen, machen sich verwandt, indem sie Eigenschaften voneinander erben. Jedes Individuum ist somit lebendiges Denkmal für bedeutsame Begegnungen. Hier ist eine Frau verschwunden. Hier kursieren Gerüchte. Eine schlechte Agentin begibt sich auf die Suche, ihr Name ist China Marlow. Sie ist schlecht, weil sie nicht von sich absehen kann, sie kann nicht von sich absehen, weil sie nicht erben kann, sie kann nicht erben, weil sie schlecht zu sein glaubt.…mehr

Produktbeschreibung
Eine Welt, in der Verwandtschaft nicht an Abstammung geknüpft ist, sondern an emotionale Nähe. Das ist die Prämisse. Menschen, die einander nahekommen, machen sich verwandt, indem sie Eigenschaften voneinander erben. Jedes Individuum ist somit lebendiges Denkmal für bedeutsame Begegnungen. Hier ist eine Frau verschwunden. Hier kursieren Gerüchte. Eine schlechte Agentin begibt sich auf die Suche, ihr Name ist China Marlow. Sie ist schlecht, weil sie nicht von sich absehen kann, sie kann nicht von sich absehen, weil sie nicht erben kann, sie kann nicht erben, weil sie schlecht zu sein glaubt. Doch sie lernt, dass sie mit ihrer Unfähigkeit, mit ihrem Narzissmus nicht allein ist. Verschiedene Figuren begegnen China, die alle auf ihre eigene Weise unter Einsamkeit leiden und um Nähe sich bemühen. Chinas Auftrag führt sie durch diese Begegnungen, durch besetzte Orte und versehrte Landschaften - durch öde Vorstädte, Ghettos, Geister- und Touristenstädte, durch Ruinen, verlassene Dörfer,Industrie- und Erholungsgebiete und schließlich durch den Sand, durch den Sturm. Auf der anderen Seite des Sturms kommt sie wieder heraus, und findet dort, natürlich, eine Utopie.
Autorenporträt
Charlotte Krafft, 1991 in Berlin-Wedding geboren, studierte Deutsche Literatur an der Humboldt-Universität und Literarisches Schreiben am Literaturinstitut Leipzig. Sie ist Gründungsmitglied der Literatur-Clique Rich Kids Of Literature und Entdeckerin der Hyperironie. In ihren Erzählungen und Essays befasst sie sich vor allem mit Möglichkeiten und Modi utopischen Denkens und Schreibens. Ihr erster Erzählungsband Die Palmen am Strand von Acapulco, sie nicken: Eine endlose Geschichte über den Tod in einer fremden Welt erschien 2020 im Korbinian Verlag. Im Sommer 2022 wird ihr Romandebüt Marlow im Sand / Die Unveränderlichen publiziert und ihr erstes Drehbuch Die Spökenkiekerin und das Fräulein verfilmt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Rezensentin Anja Kümmel feiert den neuen Roman von Charlotte Krafft, von dem sie lernt: "Kompost" ist die "neue Avantgarde". Und das meint die Kritikerin durchaus positiv. Wenn ihr die junge Schriftstellerin hier von einer utopisch-dystopischen Welt erzählt, in der die Menschen in Cafes liegen und sich per Stirnkontakt begrüßen, eine Vogelart Geräusche originalgetreu imitiert und Menschen nach Sympathie und nicht nach biologischer Abstammung erben, erkennt die Kritikerin eine "vage Weirdness" - ein leichtes Drehen an den Stellschrauben unserer Wahrnehmung und eine Überformung gängiger Codes. Der Roman, angereichtert mit allerhand konzeptuellen Ideen , lässt sich aber auch hervorragend als spannender Hardboiled-Krimi und als Roadmovie mit Rom-Com-Elementen und "skurrilen" Nebenfiguren lesen, versichert die Kritikerin, die hier Ermittlerin China Marlow (!) auf der Suche nach einer verschwundenen Informatikerin begleitet. An diesem Roman ist nichts "beliebig", schließt die Rezensentin.

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